Endlich neue Kitaplätze: Neubau und Anbau in der High-Deck-Siedlung begonnen
Neukölln. In der High-Deck-Siedlung an der südlichen Sonnenallee leben mehr als 800 Kinder unter sechs Jahren. Doch es gibt für sie nur 340 Kitaplätze. Jetzt entstehen weitere 150 Plätze – doch reichen wird das nicht.
In jedem Kindergarten der High-Deck-Siedlung gibt es seit vielen Jahren lange Wartelisten. Dabei brauchen gerade die hier lebenden Mädchen und Jungen Unterstützung. Die meisten kommen aus Großfamilien mit ausländischen Wurzeln; viele sprechen schlecht deutsch. Eine frühere und gute Förderung kann eine Kita am besten geben.
Kitaplätze schießen aber nicht wie Pilze aus dem Boden. Jetzt gibt es jedoch endlich einen Fortschritt: Am 23. November wurde der Grundstein für eine zweigeschossige Kita gelegt, in der 120 Kinder Platz finden. „Das ist nicht zuletzt unseren Stadtteilmüttern zu verdanken, die Unterschriften gesammelt haben“, erzählt Ines Müller vom Quartiersmanagement (QM) High-Deck-Siedlung.
Schwierig war es zunächst, ein passendes Grundstück zu finden. Das QM wurde schließlich am Michael-Bohnen-Ring 12–16 fündig, wo bisher ein Tennisplatz war. Als Träger konnte der Verein „Jugendwohnen im Kiez“ gewonnen werden. Die Mittel dafür, 2,5 Millionen Euro, kommen aus dem Bundesprogramm Soziale Stadt, aus Landesmitteln und aus Eigenmitteln des Trägers.
Weil es trotz des Neubaus zu wenig Kitaplätze in der High-Deck-Siedlung geben wird, hat sich inzwischen der Evangelische Kirchenkreis Neukölln entschlossen, seine Kindertagesstätte Tabea in der Sonnenallee 311–315 zu erweitern.
Der Anbau – am 26. November wurde Richtfest gefeiert – bietet ab nächstem Jahr 110 Plätze, bisher sind es 80. Der Bezirk zahlt dafür 300.000 Euro zu; den Rest übernimmt die Kirche. Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) kündigte an, er würde gern noch mehr Geld in Gebäude und Fachkräfte investieren, um ausreichend Kitaplätze im Bezirk zur Verfügung stellen zu können.
Die vom Senat geplante Gebührenfreiheit für Kitas hält er für „ein vollkommen falsches Signal“. Liecke: „Das Geld fehlt dort, wo es um die Qualität der Betreuung geht. Und es werden vor allem Gutverdiener entlastet. Ich habe lieber eine funktionierende Kita als eine billige.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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