Für jedes Kind ein Buch: Verein verschenkt Lesestoff und sucht Spenden
Pünktlich zum Nikolaustag hat der Verein „Berliner Büchertisch“ den Neuköllner Kindern eine Freude gemacht: Sie können nun jeden Tag in den Räumen an der Richardstraße 83 vorbeikommen, sich ein Buch aussuchen und es mit nach Hause nehmen.
Das nagelneue Verschenkregal steht direkt am Eingang und bietet eine reichliche Auswahl. Zur feierlichen Eröffnung brachte Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) gleich Nachschub mit. Im Gepäck hatte sie „Der kleine Drache Kokosnuss“, „Das magische Baumhaus“ und „Pumuckl“. Auch „Die Olchis“ stellte sie ins Regal. „Die gefallen mir ganz besonders, denn sie ernähren sich von Müll“, sagte sie in Anspielung auf das Neuköllner Dauerbrenner-Problem.
Den Kindern aus der Löwenzahn-Grundschule gefiel der literarische Geschmack der Bürgermeisterin offensichtlich, denn die Bücher waren im Nu weg. Bereits im Februar dieses Jahres ist der Verein, 2004 in Kreuzberg gegründet, nach Rixdorf gezogen. Dort werden gespendete Bücher für Erwachsene und Kinder sortiert, von dort aus werden sie an Schulbibliotheken, Flüchtlingseinrichtungen, Gefängnisbüchereien, Kitas und andere Einrichtungen weitergegeben.
Darüber hinaus gibt es zwei Läden, einen in Friedrichshain und einen an der Kreuzberger Gneisenaustraße 7a, der montags bis sonnabends von 11 bis 19 Uhr geöffnet ist. Die Einnahmen aus dem Verkauf fließen in die gemeinnützige Arbeit. Auch ein Online-Shop mit einem Bestand von rund 20 000 Büchern wird unter http://buechertisch.org betrieben.
Die Räume an der Richardstraße sind täglich außer sonntags von 9 bis 16 Uhr offen für Kinder, die kommen, um sich ein Buch abzuholen, und für Menschen, die Spenden abgeben möchten. Gerne genommen wird gut erhaltener, aktueller Lesestoff aller Genres und Antiquarisches in gutem Zustand. Willkommen sind auch DVDs, LPs, CDs, aktuelle PC-Spiele, vollständige Brettspiele, Puzzle und natürlich schöne Kinderbücher.
Nicht gebraucht werden Lexika und Zeitschriften, ausgenommen davon sind Literatur-, Architektur- und Kunsthefte sowie die Titel Geo und Mare. Auch an Telefonbüchern besteht kein Interesse, es sei denn sie stammen aus der Zeit vor 1940.
Der Büchertisch bietet darüber hinaus noch einen ganz besonderen Service an: Er verleiht auch Lesestoff, zum Beispiel als Requisite für Filme oder als Dekoration für die Regale von Privatleuten. Auf Wunsch werden die Schmöker sogar nach Farben oder auch nach Einbänden geordnet.
Zu erreichen ist der Verein unter 61 20 99 98.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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