Viele Schulen, viele Probleme
Gespräch mit der Stadträtin über Lehrermangel, Bauarbeiten und Investitionen

Seit Anfang des Jahres ist Karin Korte (SPD) Stadträtin und Leiterin der Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport. | Foto: Klaus Teßmann
  • Seit Anfang des Jahres ist Karin Korte (SPD) Stadträtin und Leiterin der Abteilung Bildung, Schule, Kultur und Sport.
  • Foto: Klaus Teßmann
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Am 28. Februar wurde Karin Korte (SPD) zur Stadträtin gewählt. Sie ist zuständig für Bildung, Schule, Kultur und Sport. Der Beginn des neuen Schuljahres war für sie eine große Herausforderung.

„Den Wechsel vom Berliner Abgeordnetenhaus in die Bezirkspolitik habe ich nicht bereut“, sagt Karin Korte. „Hier bin ich viel näher dran an den Problemen der Menschen. In Neukölln geht alles viel direkter.“ Und sie kennt sich aus, schließlich bringt sie viel Erfahrung als ehemalige Leiterin des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt mit.

„Wenn man viele Schulen hat, dann hat man auch viele Probleme“, sagt die Stadträtin. Die Probleme zeigten sich vor allem mit der Schulreinigung zu Beginn des Schuljahres. „Wir mussten die Reinigung neu ausschreiben, und der Wechsel der Firmen hat nicht überall geklappt." Ansonsten klappte der Start ins neue Schuljahr. „Alle Schüler haben ihren Platz bekommen“, sagt Korte. Es gibt zwar noch einige Beschwerden, weil einige wenige nicht an ihrer Wunschschule untergekommen sind. „Aber das werden wir sicher in den nächsten Tagen noch regeln können.“

Im Bezirk können etwa 29 000 Schülerinnen und Schüler zwischen 60 öffentlichen und fünf privaten Schulen wählen. Dazu gehören 39 Grundschulen, von denen vier Gemeinschaftsschulen sind. Rund 15 000 Kinder besuchen eine Grundschule. Dazu kommen sieben sonderpädagogische Förderzentren. In diesem Jahr sind rund 2600 Kinder eingeschult worden, mehr als im Vorjahr. 273 neue Lehrkräfte wurden im Bezirk zum Schuljahr 2018/19 eingestellt. Von ihnen sind allerdings nur 26 Prozent ausgebildete Pädagogen. Die anderen sind Quereinsteiger (28 Prozent), der größte Teil sonstige Lehrkräfte, also Studenten oder Pensionäre, die in den Schuldienst zurückgeholt wurden.

„Alle Planstellen in den Schulen sind besetzt“, berichtet Korte. In den vergangenen Jahren wurden in Berlin zu wenig Lehrkräfte ausgebildet. „Dazu kommt die ständig wachsende Stadt“, erklärt sie. „Keiner hat mit solchem Zuwachs gerechnet.“ Nach ihrer Einschätzung werden noch mindestens fünf bis sechs Jahre vergehen, bis der Lehrermangel überwunden ist. 

Außerdem wird an vielen Schulen im Bezirk gebaut. „Es gibt bei Schülern, Lehrern und vor allem den Eltern immer unterschiedliche Auffassungen. Die einen freuen sich darüber, wenn an ihrer Schule saniert wird, die anderen ärgern sich über den Baulärm.“ Mit den Beschwerden der Eltern muss das Bezirksamt weiter rechnen. Karin Korte verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass seit 18 Jahren rund 80 Prozent der Investitionsmittel in Schulen und Bildungseinrichtungen gesteckt werden. „In Neukölln gibt es keine maroden Schulen“, sagt sie.

Trotzdem muss weiter saniert werden. In diesem Jahr werden rund 15,6 Millionen Euro in die Schulsanierung gesteckt. Der Brandschutz oder Rettungswege müssen verbessert werden. Fenster und Türen werden ausgetauscht, Heizungsanlagen erneuert. Auch am Campus Rütli und am Campus Efeuweg wird weiter gebaut. Rund 23 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. Dazu kommen der Neubau des Leonardo-da-vinci-Gymnasiums und der Clayschule. Und in diesem Jahr kann der Bezirk 13,6 Millionen für die Sanierung von Sportanlagen ausgeben.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 530× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 815× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 795× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.176× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.