Der Rütli-Campus wächst weiter
Grünes Klassenzimmer und zwei Sportplätze eröffnet
Dem Unterricht im Freien steht nichts mehr im Weg: Beim Schulfest am 7. Juli wurde der Garten der Rütli-Schule eröffnet. Er liegt zwischen Pflüger- und verlängerter Ossastraße. Rund 1,2 Millionen Euro hat die Gestaltung gekostet.
Bundesweit bekannt wurde die Rütli-Schule 2006. Weil die Lehrer der Gewalt unter den Schülern nicht mehr Herr wurden, wandten sie sich mit einem Brandbrief an den Bildungssenator und forderten eine Lösung. Es folgte die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule, in der Kinder von der ersten Klasse bis zum Abschluss lernen können. Gleichzeitig wurde nach und nach der Campus-Gedanke verwirklicht.
Heute haben hier nicht nur Mittel- und Oberstufe ihren Sitz (die Grundschüler sind zurzeit noch an der Weserstraße untergebracht). Es gibt Werkstätten, zwei Kitas, ein Jugendfreizeitzentrum, ein Stadtteilzentrum mit Elterncafé und eine große Quartiershalle. Außerdem sind auf dem Areal der sozialpädagogische Dienst, der Jugend- und Gesundheitsdienst und der zahnärztliche Dienst zu finden. Schließlich nutzt auch die Volkshochschule Räume.
Nun ist die Gestaltung des 8000 Quadratmeter großen Areals abgeschlossen, auf dem ehemals Kleingärtner ihren Sitz hatten. Der Rasen ist in sanften Hügeln angelegt. An den Rändern wachsen Wildblumen. Auch die ersten Gemüsepflanzen gedeihen. Dass sie in Hochbeeten sind, hat seinen Grund. Teile des Bodens waren kontaminiert und eignen sich in den Augen der Schulleitung nicht dafür, Essbares anzubauen.
Als Pausenfläche soll der Garten nicht dienen, sondern überwiegend als grünes Klassenzimmer. „Auch Kunst soll hier draußen entstehen und natürlich wird noch mehr gepflanzt“, sagt Kerstin Ruoff, stellvertretende Schul- und Campusleiterin. Öffentlich zugänglich ist das Gelände nicht. Allerdings sei es möglich, Nachbarn oder anderen Interessierten, die beispielsweise bei der Pflege helfen, einen Schlüssel zu überlassen, so Ruoff. Neben dem Grün gibt zwei neue Sportflächen, einen Bolzplatz für die Schüler und einen Basketballplatz, der von der Pflügerstraße aus erreichbar und offen für alle ist. Auch der zentrale Schulhof ist nachmittags und abends geöffnet und längst zu einem Treffpunkt für Nachbarn geworden. Hier wird Tischtennis oder Ball gespielt, geskatet, Fahrrad gefahren oder einfach gequatscht.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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