Eltern und Stadträtin schlagen Alarm
Laptops dringend gesucht – Schüler drohen abgehängt zu werden
Viele Schülerinnen und Schüler können nicht vernünftig von zu Hause aus lernen, weil sie keinen Computer haben. Deshalb rufen Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) und der Bezirkselternausschuss dazu auf, Laptops zu spenden.
Zwar besitzen die meisten Kinder und Jugendlichen ein Smartphone oder Tablet, aber das reicht nicht, um die virtuellen Hausaufgaben unkompliziert zu erledigen. Denn die Funktionen sind eingeschränkt, die Eingaben umständlich und die Bildschirme viel zu klein. So besteht die Gefahr, dass Schüler aus finanziell schwachen Familien wichtigen Lernstoff verpassen und abgehängt werden.
Vergeben werden sollen die gespendeten Geräte an Haushalte, die Hartz IV beziehen und/oder einen Berlin-Pass haben. Aber nicht nur. „Auch andere einkommensschwache Familien, die vielleicht schon einen Laptop haben, können schnell an ihre Grenzen kommen, wenn nur ein einziger für alle zur Verfügung stehen muss. Hier wollen wir gezielt Abhilfe schaffen“, sagt Daniela von Hoerschelmann, Vorsitzende des Bezirkselternausschusses. Schließlich sei Bildung ein Grundrecht – auch in Zeiten von Corona.
Können täglich abgegeben werden
Abgabestelle ist die Otto-Hahn-Schule an der Buschkrugallee 63. Sowohl die Lage im Herzen des Bezirks als auch der Zugang zur Aula seien günstig, um die Geräte zu übergeben und dabei die Kontaktbeschränkungen zu wahren, so Stadträtin Karin Korte. Jeden Tag von 10 bis 16 Uhr, auch am Wochenende, werden die Rechner entgegengenommen. Um vorherige Absprache per Telefon oder E-Mail wird jedoch gebeten. Bei Bedarf organisieren die Eltern auch einen Abholservice.
Bevor die Computer an die Kinder und Jugendlichen gehen, werden sie gereinigt, desinfiziert und mit der notwendigen Software ausgestattet. Einrichtung und Wartung übernimmt ein Team ehrenamtlicher IT-Experten, darunter sind auch etliche Eltern von Neuköllner Schülern.
Dauerhafte IT-Aufrüstung
Wenn die Corona-Krise überstanden ist und sich der Alltag wieder normalisiert hat, sollen die Rechner den Schulen zur weiteren Nutzung übergeben werden. Auch dann wird das ehrenamtliche Spezialisten-Team Sorge dafür tragen, dass die Geräte auf aktuellem Stand sind und bleiben.
Wer helfen möchte, wendet sich an Daniela von Hoerschelmann unter ¿0157 30 27 81 86 oder SpendeBEA@exportiv.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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