Lerninseln statt leere Flure: Sanierung am Albert-Schweitzer-Gymnasium beendet
„Das Beispiel dieser Schule zeigt, was man alles erreichen kann, wenn alle an einem Strick ziehen“, sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Sie war am 17. Januar ins Albert-Schweitzer-Gymnasium, Karl-Marx-Straße 14, gekommen. Dort wurde die abgeschlossene Sanierung des „Annexgebäudes“ gefeiert.
Dabei handelt es sich um den viergeschossigen Anbau, der rechts vom Hauptgebäude liegt. Im Inneren wurden die Unterrichtsräume, Flure und Treppenhäuser saniert – samt neuer Beleuchtung, zeitgemäßem Brandschutz und Akustikschutzplatten.
Außerdem gibt es nun auf allen Fluren „Lerninseln“: Tische und Bänke, an denen die Jugendlichen arbeiten, frühstücken oder sich einfach treffen können. Daneben ist Platz für Pinnwände und Ausstellungsflächen für Kunstklassen. „Das kommt sehr gut an, unsere Schüler hätten das auch gerne im Haupthaus“, sagt Schulleiterin Karin Kullick.
Bürgermeisterin Franziska Giffey findet die Inseln wichtig. „Zu Hause haben viele nicht die Möglichkeit, in Ruhe zu lernen, hier können sie das.“ Der stellvertretende Bildungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) sieht in den Inseln gar ein Symbol: „Dieser Kiez ist einer der dichtbesiedelsten Deutschlands. Und es wird enger, viele Menschen müssen wegen des Mietendrucks zusammenrücken. Es stellt sich immer dringender die Frage: Wie können wir zuvor ungenutzte Räume gestalten?“
Rund 1,2 Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet, eine halbe Million kam vom Land Berlin. „In den vergangenen zehn Jahren hat der Senat 1,9 Millionen Euro Fördermittel in diese Schule gesteckt“, so Regula Lüscher. Denn auch im Haupthaus wurde saniert, eine neue Aula geschaffen, die alte Turnhalle in eine Mensa umgebaut, die Außenflächen wurden umgestaltet.
Die Mensa war notwendig geworden, denn die Albert-Schweitzer-Schule hat im Jahr 2006 als erstes Berliner Gymnasium den Ganztagsbetrieb eingeführt. Eine Erfolgsgeschichte. 2005 stand die Schule kurz vor der Schließung. Es gab viel zu wenig Anmeldungen, der Ruf war schlecht. Mit einem neuem pädagogischen Konzept, einem entschlossenen Schulleiter und der Einführung des Ganztagsbetriebs gelang es, das Steuer herumzureißen. „Heute sind wir das drittbeliebteste Gymnasium in Berlin“, sagt Schulleiterin Karin Kullick.
Gegründet wurde die Schule übrigens 1907 als „Städtische Höhere Mädchenschule Rixdorf“. Erbaut hat sie Reinhold Kiehl. Sie steht unter Denkmalschutz.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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