Neue Anlaufstelle für Mobbingopfer

Gropiusstadt. Eine unabhängige Anlauf- und Beschwerdestelle (ADAS) soll Diskriminierung im schulischen Alltag entgegenwirken. In Neuköllner Schulen werden alle Akteure dazu gemeinsam ein schulinternes Beschwerdemanagement innerhalb eines Aktionsbündnisses entwickeln und erproben.

Diskriminierung und Mobbing gehören zum schulischen Alltag, auch in Neukölln, wo in manchen Schulen über 90 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben. Schlechte Schulnoten, das Tragen eines Kopftuches oder nicht angesagte Klamotten können schon ausreichende Gründe für ein solches Verhalten gegenüber Mitschülern sein. Präventionsmaßnahmen reichen da nicht aus. Ein Beschwerde- und Schlichtungsmanagement scheint nötig, das betroffenen Schülern im Ernstfall zur Seite steht.

Die gemeinnützige Organisation Life e. V. wird innerhalb von zwei Jahren an ihrem Standort in der Rheinstraße 45 modellhaft die unabhängige Anlauf- und Beschwerdestelle aufbauen, an die sich Betroffene bei Bedarf wenden können. „Diese Einrichtung ist bundesweit einmalig“, erklärt Aliyeh Yegane, Projektleiterin von ADAS. Die finanziellen Mittel kommen aus der Stiftung Deutsche Klassenlotterie.

Geschützter Raum

„Diskriminierung muss für alle Beteiligten erkennbar gemacht werden, um ihr konsequent entgegentreten zu können. Die Schule ist für alle Heranwachsenden der über viele Jahre prägendste Erfahrungsraum. An diesem Ort diskriminierungsfrei lernen zu können, sollte ein selbstverständliches Ziel sein, dem sich alle stellen“, meint Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

Parallel zur Anlauf- und Beschwerdestelle wird in Neukölln in Kooperation mit dem Bezirksamt und der Schulaufsicht des Senats exemplarisch ein schulinternes Beschwerdemanagement entwickelt und erprobt. Lehrer, Eltern, Schüler und Akteure vor Ort sind eingeladen, sich dem in diesem Rahmen gestarteten Aktionsbündnis zum Diskriminierungsschutz an Schulen anzuschließen. SB

Weitere Infos unter www.life-online.de oder unter  30 87 98 27.
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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