Computerspiele
Schlau gezockt: Erik erfährt von Spieledesigner Patrick, was ein "Serious Game" ist
Neulich hat Erik bei Pandas geklingelt. Die machen spannende Sachen. Sie entwickeln neue Welten und Geschichten, die darin spielen. Das hört sich ziemlich interessant an, oder? Eigentlich ist es vor allem ein großes Stück Arbeit.
Na gut, ich gebe zu, ich habe nicht wirklich Verwandte aus China getroffen. Aber schmunzeln musste ich schon über den Namen der Spieledesigner, die mir Einblick in ihren Alltag gegeben haben. Mad About Pandas – auf Deutsch „verrückt nach Pandas“ – nennen sie sich, weil der Gründer eine Zeit lang gerne T-Shirts mit diesen Bären getragen hat – ein Spaß unter Freunden. Verrückt ist das Team um Patrick Rau aber vor allem nach Computerspielen. Die entwickeln sie selbst. Und wie ich erfahren habe, ist das ein sehr langer Prozess.
Langer Entwicklungsprozess
Wenn Patrick und seine Freunde eine Idee für ein Spiel haben, brauchen sie erst mal jemanden, der sie für ihre Arbeit bezahlt. An einem Spiel wirken Designer mit, die sich überlegen, wie alles aussehen soll, Grafiker, die das Ganze umsetzen, und Programmierer, die Bewegungen und Effekte flüssig machen. Sie alle müssen natürlich von etwas leben. Aber: „Investoren wollen meistens eine Version des Spiels, die man spielen kann. Das heißt, wir müssen schon viel Arbeit gemacht haben, bevor wir dafür bezahlt werden“, erzählt Patrick. „In Vorleistung gehen“ nennt man das. Patrick und seine Freunde nutzen immer die Gewinne des letzten entwickelten Spieles, um einen neuen Entwurf zu produzieren. Ist der fertig, brauchen sie Leute, die ihnen Geld dafür geben, dass sie den Entwurf zur endgültigen Version weiterentwickeln – zu der, die man dann im Laden kaufen kann.
Lernen, ohne es zu merken
Manchmal bekommen die Pandas aber auch einen Auftrag. Das ist zum Beispiel beim Spiel „Amtliche Helden“ so. Da hat die Bundesagentur für Arbeit, die sich um Menschen auf Arbeitssuche kümmert, eines Tages durchgeklingelt. Die Agentur braucht dringend Mitarbeiter, die Leuten ohne Arbeit Jobs vermitteln. Allerdings können sich viele Menschen nicht vorstellen, was genau dafür zu tun ist. Das erfahren sie bei „Amtliche Helden“. Die Spieler müssen versuchen, so viele Arbeitslose in der erfundenen Stadt Posemuckel in Lohn und Brot zu bringen wie möglich. Das Ganze ist wirklich lustig umgesetzt, ich hab’s mal getestet.
„Amtliche Helden“ gehört in die Kategorie „Serious Games“, also „ernste Spiele“ – das darf man aber nicht falsch verstehen. „Bei Serious Games geht es darum, etwas eigentlich nicht so Unterhaltsames in eine spannende Handlung zu verpacken“, erklärt mir Patrick. Er sagt auch, dass es für Entwickler sehr spannend ist, diese Sorte Spiele zu produzieren, weil man erst einmal viel über das Thema lernen muss, um das es im Spiel geht. Das macht ihm Spaß.
Schnüffler auf Achse
Serious Games gibt es übrigens nicht nur für Erwachsene! Erst vor Kurzem ist das Spiel „Laika“ von Mad About Pandas zum besten Kinderspiel des Jahres gekürt worden – und rate mal, welcher Kategorie es angehört. Was man dabei lernen kann, wenn man einem Hundedetektiv hilft, den Fall eines verschwundenen Knochens aufzuklären? Das verrate ich nicht. Du kannst es selbst herausfinden – kostenlos unter https://bwurl.de/14en.
Autor:Erik der Eisbär aus Mitte |
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