Schüler besuchten Aktionstage gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
"18-Jähriger fährt Freund (19) unter Drogeneinfluss in den Tod": Immer wieder tauchen Meldungen wir diese in den Medien auf. Bei jungen Autofahrern treffen Unerfahrenheit und Risikobereitschaft aufeinander. Kommen zusätzlich Alkohol oder Drogen ins Spiel, steigt das Gefahrenpotential noch um ein Vielfaches.
Das zeigen auch die Statistiken: Nach Informationen der Deutschen Verkehrswacht (DVW) zählt zwar nur jeder zwölfte Deutsche zur Gruppe der 18- bis 25-Jährigen; doch jeder fünfte im Straßenverkehr Getötete und Verletzte kommt aus dieser Altersgruppe. Um die angehenden Autofahrer über die Gefahren aufzuklären, die Drogen- und Alkoholkonsum mit sich bringen, veranstalten die Abteilung Jugend und Gesundheit des Bezirksamts und die Guttempler seit 2008 jährlich die Aktionstage "Fit für die Straße! No drinks - no drugs - no problem" im Rahmen der Berliner Präventionskampagne "Na klar!".
Mädchen und Jungen ab Klassenstufe zehn konnten sich an vielen Ständen zum Thema informieren. Zahlreiche Kooperationspartner, wie die Polizei, die Dekra, der Auto Club Europa (ACE), die BVG und das Deutsche Rote Kreuz beteiligten sich auf eigene Kosten.
Neben einem Quiz mit Fragen rund um den Führerschein konnten die Jugendlichen sich in einigen Aktionen selbst testen. Unter anderem gab es einen Fahrrad-Reaktionssimulator, einen Fahrsimulator für Auto und Motorrad und einen Parcours mit Rauschbrille. Die Brille simulierte dem Träger seine Sicht bei einem Alkohol-Promillegehalt im Blut von 0,8. "Ich bin verblüfft, wie schlecht mein Sehvermögen unter Alkohol wäre", stellte der 16-jährige Emre Kayahan fest, der mit seiner Klasse 10.3 der Heinrich-Mann-Schule dabei war. "Bei uns zu Hause gibt es aber grundsätzlich gar keinen Alkohol."
In einem weiteren Simulationsgerät testete Emre, wie es sich anfühlt, wenn er im Auto bei einer Geschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde einen Auffahrunfall hat. "In der Fahrschule lernt man leider nicht, die Bremsen richtig einzusetzen. Daher rate ich allen Fahranfängern zu einem zusätzlichen Fahrsicherheitstraining", so Mario Friedemann vom ACE.
Emre weiß jetzt: "Ich habe noch eine Menge zu lernen." Für den Organisator der Aktionstage, Klaus-Peter Doettloff von den Guttemplern, gibt es weiterhin viel zu tun. Schon seit 14 Jahren geht er mit seinen Kollegen auf Anfrage in Schulklassen ab Klassenstufe sieben, ums sie über das Thema zu informieren. Doettloff: "Erfreulicherweise stellen wir dabei immer wieder fest, dass die Schüler sehr interessiert sind und vieles tatsächlich hängen bleibt, was sie bei uns lernen."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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