Schüler entwickeln ihre Ideen für Politik
An der Stelle, an der sonst die Bezirksverordneten die Geschicke des Bezirks leiten, stellten sie ihre Vorstellungen von Politik vor. Zu diesem "Kindergipfel" sprachen 38 Schüler, darüber, was sie anders machen wollen, wenn sie einmal Politiker sind. Viele Kinder hatten auch Briefe an die Politiker oder an die Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben.
Bildungsstadträtin Franziska Giffey (SPD) hatte die Kinder begrüßt und hörte sich ihre Vorschläge an.
Im Mittelpunkt der 38 Schüler standen vor allem mehr Schulen und mehr Lehrer, damit nicht so viel Unterricht ausfällt, und mehr Kinderspielplätze. Die Kinder wollen aber auch mehr Wohnungen bauen, die bezahlbar für ihre Eltern sind.
Und immer wieder war der Wunsch der Kinder zu hören, dass ihre Eltern mehr Zeit mit ihnen verbringen sollen. Das geht aber oft nicht, weil sie sehr lange Arbeitstage haben. Deshalb wollte Mario aus der 5. Klasse, dass seine Eltern nur noch sechs Stunden am Tag arbeiten und damit mehr Zeit mit ihm verbringen. Dennis ärgerte sich darüber, dass seine Eltern so viele Steuern zahlen müssen und damit viel zu wenig Geld für die Familie bleibt. Er machte den Vorschlag, doch wieder den 10. als Abgabe an den Staat einzuführen, so wie es alle Religionen vorschreiben. Vor allem möchten die Kinder einen Mindestlohn, damit auch alle gut leben können.
Diana aus der 6. Klasse setzte sich für mehr Chancen für alleinerziehende Mütter ein: "Sie haben es schwer und finden oft keine Arbeit." Nelli und Hanna würden Häuser für arme Menschen bauen, damit auch sie gut leben können und ihre Kinder in Frieden spielen können. Franziska aus der 6. Klasse möchte gern, dass die Schülerfahrtkarten billiger werden und mehr Busse und Bahnen in der Stadt fahren. Einig waren sich die Kinder alle in einem Gedanken: es muss gerechter in der Welt zugehen.
Stadträtin Franziska Giffey war überrascht über die viele guten Vorschläge und Ideen von den Kindern. "Gleiche Rechte für Frauen und Männer, gleicher Lohn und vor allem die Umweltthemen werden euch weiter begleiten", meinte die Stadträtin. Für sie ist es sehr gut, wenn sich schon die Kinder und Jugendlichen mit solchen Themen auseinandersetzen und ihre eigenen Vorstellungen entwickeln. "Ich bin tief beeindruckt, dass sich Kinder schon mit so wichtigen Themen beschäftigen." Sie forderte die Kinder auf, nicht locker zu lassen. "Es ist eine super Voraussetzung für das spätere Leben, wenn die Kinder nicht schweigen und ihre Forderungen öffentlich stellen."
Zum Abschluss lud die Stadträtin die Kinder zu einem besonderen Blick über Neukölln ein, und führte sie auf die Plattform des Rathauses.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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