Grundschüler essen ab August gesünder
Senat erhöht den Bio-Anteil im Schulessen für die Klassen 1 bis 6

Die Qualität des Essens soll weiterhin steigen. | Foto: matthiasboeckel/Pixabay
  • Die Qualität des Essens soll weiterhin steigen.
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  • hochgeladen von Josephine Macfoy

2020/21 wird der Senat rund 46 Millionen Euro zusätzlich in ein gesünderes Schulessen und höhere Gehälter des Personals in der Ausgabe investieren. Weil zudem vielerorts noch Mensen ausgebaut werden müssen, sind im Doppelhaushalt alleine dafür berlinweit weitere 24 Millionen eingeplant. Die kommen auch Neukölln zugute.

Damit nimmt das "Qualitätspaket Schulessen" weiter an Fahrt auf. Schulsenatorin Sandra Scheeres dazu: „Das Mittagessen für die Klassen 1 bis 6 ist für die Eltern bereits kostenfrei. Das entlastet viele Familien.“ Jetzt sorge das Qualitätspaket dafür, dass sich auch die Essensqualität weiter verbessere. 

Demnach wird der Bio-Anteil des Essens ab August 2020 von bisher 15 auf 30 Prozent erhöht. Ab dem 1. August 2021 soll er dann auf 50 Prozent steigen. Ein Großteil der zusätzlichen rund 46 Millionen wird aber in die Lohnerhöhung der an der Essensvergabe beteiligten Beschäftigten fließen: Ab 1. August 2020 greift der neue Vergabemindestlohn des Landes Berlin von 12,50 Euro pro Stunde. Bisher lag der gesetzliche Mindestlohn bei 9,19 Euro pro Stunde.

Doppelt so viele Essen durch Gratisangebot

Seit August 2019 ist das kostenlose Schulmittagessen in den Klassen 1 bis 6 Realität. Es ließ die Zahlen der Kinder, die versorgt werden müssen, quasi explodieren: In Neukölln stieg die Gesamtzahl an öffentlichen Schulen von bisher rund 7200 Schülern auf bis zu 15 500 Schüler, die potenziell teilnehmen könnten. Um diesen Mehraufwand überhaupt bewältigen zu können, müssen sehr viele Mensen an den Neuköllner Schulen erweitert und ausgebaut werden.

Der Bezirk bekam vom Senat hierfür 2019 bereits 523 071 Euro zugeteilt. Laut Schulstadträtin Karin Korte (SPD) floss das Geld unter anderem in Geschirr, Bestecke, Küchengeräte und Mobiliar. Wegen der Umnutzung von Räumen an mehreren Schulen ergebe sich zudem ein erhöhter Reinigungsaufwand, so Korte: „Lediglich bei den Schulen mit gebundenem Ganztagsbetrieb waren weniger Investitionen nötig, weil sich dort die Zahl der am Schulessen Teilnehmenden nicht verändert hat.“

Teils noch ein Provisorium

Auch wenn für die meisten Neuköllner Schulen Lösungen gefunden wurden, damit das kostenfreie Schulmittagessen umgesetzt werden kann, ist die Situation aktuell nicht optimal. Vielerorts sei die Schulessensvergabe noch mit Provisorien verbunden, zum Beispiel müssten Räume genutzt werden, die dafür eigentlich nicht vorgesehen sind und die jetzt für die ursprüngliche Nutzung ausfallen, sagt Karin Korte. Nicht überall funktioniert die Organisation des sogenannten Mittagsbandes gut, sodass manchen Schülern nur wenig Zeit zum Essen bleibt. „Zufrieden kann ich deswegen nicht sein. Das Schulamt hat aber seit dem Frühjahr alles Erdenkliche unternommen, um das kostenfreie Schulmittagessen umzusetzen“, so Karin Korte.

Mit dem stockenden Um- und Ausbau der Schulmensen steht Neukölln nicht alleine da. Der Senat hat bereits Abhilfe versprochen: 24 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2020/21 sind für ein Mensabauprogramm eingeplant. Das Geld stammt aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA). Wie viel davon in Neukölln ankommen wird, ist noch offen.

Autor:

Corina Niebuhr aus Kreuzberg

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