Aktuelles von den Neuköllner Stadtteilbibliotheken
Sonderschalter, Selbstausleihe und Eröffnung in Rudow am 19. Mai
Seit dem 11. Mai sind die Bibliotheken in den Neukölln Arcaden, in Britz-Süd und im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt wieder geöffnet. Jetzt folgt die Rudower Bibliothek. Doch Recherchieren, Schmökern, Zeitunglesen oder Arbeiten ist zurzeit nicht möglich.
In der Helene-Nathan-Bibliothek in den Arcaden stehen Sessel und Stühle gestapelt in den Ecken, umwickelt mit rotem Absperrband. „Wir haben alles weggeräumt, was nach Gemütlichkeit aussieht“, sagt Leiterin Evelyn Stussak. Am Eingang stehen 40 Plastikkörbe, jeder Besucher nimmt sich einen. Wer keinen mehr ergattert, muss warten. Damit sich die Menschen nicht zu nahe kommen, wurden die drei Ausleihautomaten auf die ganze Bibliothek verteilt. Einer steht am gewohnten Platz, einer im Obergeschoss, der dritte in der Nähe des Informationsschalters. Jeder ist zudem aufgefordert, eine Maske zutragen und kleine Kinder an die Hand zu nehmen. Die Toiletten sind geschlossen. Gebühren sollten möglichst online oder per Überweisung beglichen werden.
Wer nur etwas zurückgeben möchte, muss übrigens nicht mit dem Aufzug in den vierten Stock fahren. An der Flughafenstraße, wenige Meter von der Karl-Marx-Straße entfernt, gibt es dafür einen kleinen Sonderschalter. Hier nehmen Mitarbeiterinnen Bücher, CDs & Co. entgegen. Geöffnet ist er, genauso wie derzeit die Hauptbibliothek, werktags von 11 bis 19 Uhr.
Zunächst nur mit Vorbestellung
In der Stadtteilbibliothek in Britz-Süd, Gutschmidtstraße 33, gelten ähnliche Regeln wie in der Helene-Nathan-Bibliothek, auch hier können wieder Medien ausgeliehen werden – montags, dienstags, freitags von 13 bis 19 Uhr und donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr.
Anders in der Bibliothek im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt, Bat-Yam-Platz 1. Eine Rückgabe ist zwar möglich, wer jedoch neuen Lesestoff braucht, muss ihn zuvor aber bestellen. „Oder einem Mitarbeiter einen Zettel mit dem Gewünschten in die Hand drücken und es am nächsten Tag abholen“, sagt Evelyn Stussak. Sie hofft, dass nach Pfingsten auch hier eine Selbstausleihe möglich ist. Geöffnet ist die Gropiusstädter Einrichtung aktuell dienstags bis donnerstags von 13 bis 19 Uhr, montags und freitags von 11 bis 15 Uhr.
Kurzfristig wurde entschieden, dass auch die Rudower Bibliothek in der Clay-Schule am Bildhauerweg 9 wieder Besucher empfangen kann. Am 19. Mai werden die Türen aufgemacht. Wie in der Gropiusstadt ist aber eine Selbstausleihe derzeit nicht machbar. Die Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags von 12 bis 18 Uhr.
Wichtige Bibliotheken
Die Neuköllner Bibliotheken sind wichtig, das zeigen allein die Zahlen. Mehr als 505 000 Menschen kamen allein im vergangenen Jahr, das sind rund 1700 pro Öffnungstag. Knapp 1,5 Millionen Bücher und andere Medien wurden entliehen.
Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) liegt besonders am Herzen, dass der Arbeitsbereich für Kinder und Jugendliche samt PCs bald wieder genutzt werden kann: „Viele haben zu Hause keinen Platz zum Lernen und oft auch kein Equipment.“ Sie hofft, dass es in absehbarer Zeit zu einer Teilöffnung – mit mehr Abstand als sonst üblich – kommt. Eine Prognose, wann es so weit sein könnte, möchte sie aber nicht wagen.
Coaches für Schüler erreichbar
Für die Schüler erreichbar bleiben die Mediencoaches, die bei Fragen zu Hausarbeiten und Recherchemöglichkeiten beraten. Kinder bis zur sechsten Klasse können sich unter ion@posteo.de an sie wenden, die Älteren unter coachbibliothek@gmx.de.
Bleibt die Frage, wann endlich die neue Rudower Stadtteilbibliothek fertig ist, die eigentlich schon im Frühjahr 2019 im Herzen des Ortsteils öffnen sollte und deren Bau sich mehrmals verzögert hat. „Dieses Jahr wird das nichts mehr“, bedauert Karin Korte, „aber im nächsten sicher.“ Und sie verspricht schon jetzt ein „rauschendes Fest“.
Über die Bibliotheken wird laufend informiert unter 902 39 43 21 (werktags, 11 bis 19 Uhr) und www.berlin.de/stadtbibliothek-neuoelln.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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