Anfangs gab’s nicht mal eine Tafel
Vor 75 Jahren wurden die ersten evangelischen Schulen in Berlin gegründet

Im Jahre 1956 wurde das Gebäude an der Mainzer Straße eröffnet. | Foto:  Schilp
  • Im Jahre 1956 wurde das Gebäude an der Mainzer Straße eröffnet.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Ihr 75-jähriges Bestehen hat die Evangelische Schule Neukölln vor wenigen Tagen mit einem Gottesdienst im Berliner Dom gefeiert. Klein angefangen, wird die Einrichtung in der Mainzer Straße 47 heute von mehr als 870 Kindern und Jugendlichen besucht.

Sie gehört zu den fünf ältesten Evangelischen Schulen Berlins. Im September 1948 starteten insgesamt 228 Abc-Schützen in Charlottenburg, Frohnau, Spandau, Steglitz und Neukölln ihre Bildungslaufbahn. Noch ohne Genehmigung, aber mit umso mehr Enthusiasmus. In Neukölln begann die Schule mit nur einer Klasse in den Räumen der Genezarethgemeinde im Schillerkiez – ohne Tafel, Katheder und kindgerechten Schulmöbeln. Und doch war der Zulauf groß. Mehrmals wurde der Standort gewechselt, bis 1956 endlich das neue Gebäude an der Mainzer Straße fertig war.

Die Schule ist offen für Schülerinnen und Schüler aller Kulturen und Religionen. Zu zwei Dritteln finanziert sie sich aus staatlichen Zuschüssen. Die Beiträge, die die Eltern zu leisten haben, sind abhängig vom Einkommen. Sie liegen zwischen 30 und 360 Euro im Monat. Wer Transferleistungen bezieht, kann sich von der Zahlung befreien lassen. Die Schule hat einen guten Ruf, die Nachfrage ist wesentlich höher als die Zahl der Plätze. Um im Kiez verwurzelt zu bleiben, wird seit einigen Jahren darauf geachtet, dass sämtliche Erstklässler aus dem Norden Neuköllns kommen.

Sie können bis zum Abitur auf der Evangelischen Schule bleiben. Doch weil der Platz an der Mainzer Straße nicht für alle reicht, lernen die rund 250 Oberstufler in einem Gebäude an der Schillerpromenade. Keine optimale Situation, denn sie müssen oft zum Mutterhaus pendeln, zur Sporthalle oder zu Fachräumen. Der Weg soll sich allerdings in absehbarer Zeit verkürzen. Auf dem ehemaligen Werkhofsgelände des Alten St. Jacobi-Friedhofs an der Hermannstraße ist ein neues Gebäude für die gymnasiale Oberstufe geplant. In fünf Jahren könnte dort der Betrieb losgehen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 231× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 934× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.