Häuser eingezogen
Großfamilie R. verliert Immobilien

Das Landgericht hat angeordnet, zwei Immobilien der deutsch-arabischen Großfamilie R. einzuziehen. Sie seien aus Erlösen aus Straftaten finanziert worden. Das teilt eine Justizsprecherin mit.

Hintergrund: Bereits vor knapp zwei Jahren wurden insgesamt 77 Grundstücke der Familie R. vorläufig beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft warf dem Clan Geldwäsche vor. Das Verfahren lief jedoch ins Leere und musste Ende vergangenen Jahres eingestellt werden.

Doch im Fall der beiden nun eingezogenen Immobilien – bei einer handelt es sich um eine Villa in Alt-Buckow – stellte das Landgericht ein „grobes Missverhältnis“ zwischen ihrem Wert und dem Einkünften des Käufers fest. Die Kammer prüfte Kontoauszüge, Steuerbescheide und andere Schriftstücke und kam zu der Überzeugung: Das Geld für den Hauserwerb konnte nur aus Straftaten stammen.

Gerade einmal 19 Jahre alt war der Spross der Großfamilie R., als er die Immobilien kaufte. Ein regelmäßiges Einkommen hatte er nicht. Gleichzeitig wurde und wird gegen viele seiner Verwandten wegen Straftaten ermittelt, bei denen illegal viel Geld gemacht wurde.

Den Einsatz von Strohmännern sieht das Gericht als erwiesen an. Auch „die gewählten rechtlichen Konstrukte sowie die weiteren Umstände des Immobilienerwerbs“ sprächen für eine bewusste Verschleierung der tatsächlichen wirtschaftlichen Verhältnisse, so die Kammer in ihrem Beschluss.

Heute ist der Käufer der beiden Grundstücke 26 Jahre alt und sitzt in Haft. Gegen den Beschluss hat er sofort Beschwerde eingelegt.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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