"Dämlich und unsolidarisch"
Mehrere Schaufenster an der Karl-Marx-Straße zerstört

Rund 50 Personen, vermutlich aus der linksextremen Szene, randalierten am Abend des 5. Juni rund um den Richardplatz. Bürgermeister Martin Hikel (SPD) verurteilte die Ausschreitungen.

Laut Polizeibericht hatte sich gegen 22 Uhr eine Menschenmenge auf dem Richardplatz versammelt, einige waren vermummt und trugen Fackeln. Aus der Gruppe heraus wurde an der Richardstraße einen Müllcontainer in Brand gesetzt, am Herrnhuter Weg eine Hauswand beschmiert und ein Auto beschädigt. An der Karl-Marx-Straße warfen die Demonstranten mit Steinen neun Schaufenster ein. 

Rund 70 Polizisten waren im Einsatz und überprüften 13 Frauen und sieben Männer. Wenig später gab es auf einer linken Internetseite ein Selbstbezichtigungsschreiben, das die Polizei für echt hält. Sie ermittelt nun wegen Sachbeschädigungen und besonders schweren Landfriedensbruch.

„Besonders perfide“ findet es Bürgermeister Hikel, dass die Randalierer den Namen George Floyds hinterlassen haben, jenes Afroamerikaners, der in den USA von einem Polizisten erstickt wurde. „Eingeschlagene Fensterscheiben von Optikern und Supermärkten in Neukölln haben nichts mit dem wichtigen Protest gegen Rassismus zu tun“, so Hikel. Das Verhalten der Demonstranten bezeichnet er als „dämlich und unsolidarisch“.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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