Drogen, Waffen, schlechtes Sushi
Ordnungsamt und Polizei kontrollierten fünfzehn Lokale im Bezirk
Mehrmals im Monat rücken Polizei, Zoll und Ordnungsamt zu Schwerpunkteinsätzen im Bezirk aus. Am 29. Oktober waren die Mitarbeiter rund um die Sonnenallee unterwegs, eine Woche zuvor im Süden Neuköllns.
An der Sonnenallee wurden acht Lokale überprüft. Weil die meisten im Zusammenhang mit kriminellen arabischen Großfamilien stehen, war auch eine Staatsanwältin vor Ort. Die Bilanz: 21 Verstöße gegen das Gewerberecht, drei Fälle von Schwarzarbeit, fünf Mal Drogenhandel und Drogenbesitz, illegales Glücksspiel, illegaler Aufenthalt, eine beendete „Profilierungsfahrt“ und eine aufgefundene Waffe. Insgesamt wurden sechs Geldspielgeräte beschlagnahmt, zweimal wurden Öfen für die Zubereitung von Shishakohlen stillgelegt und der Verkauf von Shishapfeifen untersagt.
In einem der beiden Fälle war die Konzentration von Kohlenmonoxid so hoch, dass die Gäste das Lokal sofort verlassen mussten. Eine andere Gaststätte, in der Drogenhandel lief, durchsuchten Polizeibeamte und fanden weitere Betäubungsmittel.
"Profilierungsfahrer" im Mercedes
Während des Schwerpunkteinsatzes wurde die Sonnenallee zeitweise für den Verkehr Richtung Süden gesperrt. Gleichzeitig überprüften Ordnungsamtsmitarbeiter und Polizisten abgestellte Autos. Sie verhängten Bußgelder gegen rund 70 Falschparker und ließen neun Wagen umsetzen. Außerdem stoppten sie einen Raser, einen sogenannten Profilierungsfahrer, in einem Mercedes-Geländewagen. Sie beschlagnahmten das Auto und der Fahrer musste seinen Führerschein auf Probe abgeben.
Bereits in der Vorwoche gab es einen Einsatz in Britz, Buckow und Rudow. Sieben Lokale wurden überprüft, gleichzeitig erfolgten Verkehrskontrollen. Ein Sushi-Lieferbetrieb wurde an Ort und Stelle geschlossen: Die meisten Lebensmittel waren nicht mehr zum Verzehr geeignet. Die Person, die dort für die Zubereitung zuständig war, arbeitete nicht nur schwarz, sondern hatte auch keinerlei Ausbildung oder Kenntnisse in Sachen Gastronomie.
Haftbefehl vollstreckt
Darüber hinaus kam es zu einer Festnahme. In einem Wettbüro wies sich ein Mann mit einem fremden Personaldokument aus. Dabei stellte sich heraus, dass gegen ihn zwei Haftbefehle vorlagen. Er wurde sofort in die Justizvollzugsanstalt gebracht. Als die Beamten auch noch Kokain und eine Waffe in dem Wettbüro fanden, schlossen sie dieses unverzüglich.
Die Bilanz dieses Abends belief sich auf 13 Ordnungswidrigkeiten im Bereich Gewerberecht, fünf Fälle von Schwarzarbeit und einen Sozialleistungsbetrug. Bei den Verkehrskontrollen wurden insgesamt 99 Ordnungswidrigkeiten festgestellt.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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