Anschlag auf türkischen Bildungsverein verübt
Schriftzug weist auf kurdische Täter hin / Staatsschutz sucht Zeugen
Auf einen türkischen Bildungsverein in der Reuterstraße wurde am 21. September ein Anschlag verübt. Der Staatsschutz ermittelt und sucht Zeugen.
Bisher unbekannte Personen hatten Steine und zwei Brandsätze gegen die Fensterscheiben der Einrichtung geworfen. Ein Zeuge bemerkte gegen drei Uhr Feuer und schlug Alarm. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr konnten Passanten den Brand löschen. Verletzt wurde niemand.
Auf dem Gehweg vor dem Gebäude war zudem ein Schriftzug gesprüht worden. Er verweist auf die nordsyrische Region Afrin. Das kurdische Gebiet wird seit Anfang des Jahres von der türkischen Armee kontrolliert.
Ferat Kocak vom Vorstand der Neuköllner Linken verurteilt die Tat und sagt: „Die berechtigte Kritik am Vorgehen der türkischen Regierung darf nicht zu Anschlägen auf zivilgesellschaftliche Einrichtungen führen. Wir rufen stattdessen Ende September zur Demonstration auf, wenn Kanzlerin Merkel den türkischen Staatspräsidenten Erdogan empfängt.“
Allerdings sei auch zu prüfen, ob der Anschlag möglicherweise von rechten Tätern verübt worden sei, um türkische und kurdische Migranten gegeneinander aufzuhetzen.
Die Ermittler bitten Personen, die Beobachtungen gemacht haben oder sonstige Hinweise geben können, sich unter Telefon 46 64 95 24 00 oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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