Neukölln. Vom 4. Juni bis Mitte September wird das Jubiläum des Körnerparks begangen. Das Besondere: Die Bevölkerung konnte ihre Ideen einbringen und ist auch auf vielen Veranstaltungen zum Mitmachen aufgefordert. Ein vom Bezirk herausgegebener Kalender gibt einen Überblick über das Programm.
1916 überließ Franz Körner sein schönes Gartenidyll mit Kaskaden, Orangerie und Umfassungsmauern dem Bezirk. Seither hat der auf einer Kiesgrube angelegte Körnerpark – sechs Meter unterhalb der ihn umgebenden Straßen – eine Geschichte mit Höhen und Tiefen hinter sich. Die Bevölkerung durfte die streng bewachten Parkanlagen an der Schierker Straße ab Juli 1916 zunächst nur sonntags betreten. Versuche der Zweckentfremdung und der Umbenennung scheiterten, nach dem II. Weltkrieg verfiel der Park zusehends. Ab 1977 wurde er wiederhergestellt, 1983 eröffneten die kommunale Galerie und das Café in der Orangerie. Seit 2004 steht der Park unter Denkmalschutz.
Aus der Geschichte des Parks lassen sich viele Themen für eine 100-Jahr-Feier ableiten. In die Programmgestaltung waren Anwohner einbezogen, die sich regelmäßig zu einem Stammtisch trafen. Das spiegelt sich in den vielen Veranstaltungen wider, die an 100 Tagen geboten werden: Es gibt Konzerte, Lesungen, Kunstaktionen, Führungen und Workshops, Gesprächsrunden, Theaterstücke sowie eine Pflanzaktion mit Sonnenblumen, für die 100 Paten gesucht werden. Insgesamt 90 000 Euro lässt sich der Bezirk das Programm kosten.
Vom Beginn der Feierlichkeiten bis zum Ende wird ein Bogen von der Geschichte bis zur Zukunft gespannt. So wird zum Auftakt am 4. Juni ab 19 Uhr ein großes Tanzfest mit Livemusik gefeiert, stilvoll mit Kostümen, Tänzen und Benimmregeln aus 1916. Ein Gutschein für das Fest kann gegen eine Eintrittskarte getauscht werden, die im soeben vom Bezirk herausgegebenen Kalender enthalten ist. „Körners Allerlei“ enthält zudem das gesamte Programm, mit vielen Anekdoten, Bildern und Informationen. Erhältlich ist er in der Galerie im Körnerpark für 5 Euro und auf den begleitenden Ausstellungen des Mobilen Museums Neukölln zum Körnerpark. SB
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