Botschaften gegen Gewalt
Ausstellung im Rathaus will Frauen Mut machen
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- "Love is not Pain" (Liebe ist nicht Schmerz) haben die jungen Frauen auf die T-Shirts gedruckt. Zu sehen ist das Bild in der Ausstellung.
- Foto: Schilp
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„Wahre Liebe tut niemals weh!“ So ist die Ausstellung überschrieben, die zurzeit im Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße 83, gezeigt wird.
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- Klare Botschaft: Shame must change sides - die Scham muss die Seite wechseln.
- Foto: Schilp
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Joanna Szroch ist Künstlerin und hat selbst häusliche Gewalt erlebt und überlebt. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, stellte sie beim Schierker-Platz-Fest im Körnerkiez gemeinsam mit dem Projekt „Stadtteile ohne Partnergewalt“ (StoP) eine Fotoaktion auf die Beine. Sie machte Polaroids von Menschen aus der Nachbarschaft, denen ihre Tochter Lena – ebenfalls von der Gewalt in der Familie betroffen – zuvor Botschaften auf die Haut geschrieben hatte. „Only weak men fear strong women“ („Nur schwache Männer fürchten starke Frauen“) ist beispielsweise zu lesen oder „Die Scham muss die Seite wechseln“. Einige Bilder hat sie auch aus ihrer Monografie "Alltagsfantasien" beigesteuert.
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- Die Mädchen auf den Fotos präsentieren sich selbstbewusst.
- Foto: Schilp
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Die Mädchen und Frauen erscheinen nicht als Opfer, sondern als Individuen, die sich ihre Selbstständigkeit zurückerobern. Denn Joanna Szroch erhebt ihre Stimme vor allem dagegen, Partnergewalt als Privatsache zu betrachten oder gar zu glauben, sie verdient zu haben. Sie möchte dazu ermutigen, Angst zu überwinden und Hilfe zu suchen. Und Aufklärung tut not. Jede Stunde erleiden in Deutschland durchschnittlich 13 Frauen Gewalt in der Partnerschaft. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner, eine Frau zu töten. Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hand ihres derzeitigen oder vorherigen Partners.
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- Auch Männer hat Joanna Szroch fotografiert. Diesem ist auf die Stirn geschrieben: "Only weak men fear weak women".
- Foto: Schilp
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Die Ausstellung im Foyer im zweiten Stockwerk des Rathauses ist noch bis zum 26. November werktags von 8 bis 20 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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