Ausstellung über Kohlenkäfer in Reuterstraße
Neukölln. Eine winzige, aber witzige Ausstellung ist im gad-Kunstraum, Reuterstraße 82, zu sehen. Es geht um den Scarabaeus carbunculus, den Kohlenkäfer.
Die Legende vom Kohlenkäfer ist schnell erzählt: Fast unbemerkt erwachten – durch Synthese mit umherliegenden Substanzen – einige Eierkohlen in einem lang verlassenen Haus zum Leben. Es entwickelte sich eine bis dahin unbekannte Insektenart. Die Bewegungen des Kohlenkäfers sind so langsam, dass das menschliche Auge sie nicht wahrnehmen kann. Er krabbelt mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Zentimeter pro Jahr. Um ein mittelgroßes Wohnzimmer zu durchqueren, bräuchte er ungefähr 300 Jahre. Der Kohlenkäfer ernährt sich von Hausstaub und Wollmäusen; für den Menschen ist er völlig ungefährlich.
Die Künstlerin Charlotte Schütz entdeckte den Scarabaeus carbunculus im Jahr 2011. Bald stellte sie die Tiere in einer Raum-Installation einer breiten Öffentlichkeit vor. Begeisterte Besucher adoptieren die erste Generation sofort. Wo diese Tiere heute leben, ist auf einer Weltkarte unter kohlenkaefer.weebly.com zu sehen. Zum Glück gibt es Nachwuchs, der gespannt auf seine neuen Eltern wartet. Die Adoptionsgebühr beträgt 18 Euro. „Scarabaeus carbunculus – 99 Kohlenkäfer in Berlin“ ist noch bis zum 9. April zu sehen. Geöffnet ist donnerstags, 16–18 Uhr. Darüber hinaus ist die Künstlerin Charlotte Schütz an den kommenden Sonnabenden, 2. und 9. April, von 14 bis 18 Uhr vor Ort. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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