Voll gut für die Genossenschaft
Bund fördert Entwicklung auf dem Kindl-Gelände

Zwölf Millionen Euro für die „Vollgut“-Genossenschaft: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am 25. September beschlossen, den Umbau auf dem einstigen Kindl-Gelände an der Rollbergstraße zu fördern. Das teilte jetzt der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Hakan Demir (SPD) mit.

Die Genossenschaft besteht aus rund 20 gemeinnützigen oder gemeinwohlorientierten Organisationen. Manche, wie der queere Club SchwuZ oder das Musikstudio Artistania, sind bereits auf dem Areal ansässig. Andere wollen demnächst dorthin ziehen, zum Beispiel eine selbstorganisierte Filmschule, die Naturfreunde Berlin, ein feministisches Archiv und ein koreanisches Kulturzentrum samt Markthalle. Laut Hakan Demir planen auch das Schwule Museum, das Wolf-Kino und die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, sich dort anzusiedeln.

„Die Genossenschaft wird die Gebäude in bezahlbare Räume für Kunst, Kultur, Handwerk, Gesundheitsangebote und Gastronomie verwandeln“, so der Abgeordnete. Nach dem Umbau solle dort Platz für bis zu 5000 Menschen gleichzeitig sein. Gerechnet werde mit einer halben Million Besucher pro Jahr.

Freude auch bei den Grünen. Ihr Berliner Abgeordnete Daniel Wesener spricht von einem wichtigen Zeichen für die Berliner Kulturlandschaft, die wegen der steigenden Gewerbemieten und Förderkürzungen des Senats unter immensen Druck stehe. „Im besten Fall ist dieses Projekt Vorbild für andere Orte in Berlin und ganz Deutschland, wo Gemeinwohl vor Investoren-Interessen gehen sollte“, sagt er. Beate Bruker, Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Neukölln, kommentiert: „Durch die Bundesfinanzierung kann mitten in Neukölln ein einmaliger Ort, besonders auch für queere und migrantische Kulturinitiativen, entstehen.“

Die zwölf Millionen Euro kommen aus dem Programm „KulturInvest“, mit dem der Bund kulturelle Einrichtungen unterstützt, die eine gesamtstaatliche Bedeutung haben.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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