Sonntags für Familien geöffnet
Den Spinnen ganz nah: Mitmachausstellung von Kindern für Kinder

Der größte der drei Austellungsräume wird von Spinnennetzen aus Abfallmaterial beherrscht. | Foto: Schilp
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Mit dem Mikroskop ganz genau hinschauen, Netze weben, malen, in ein Kostüm mit acht Beinen und acht Augen schlüpfen, in Büchern blättern, Mini-Hörspielen lauschen: Das alles und noch viel mehr können kleine Menschen zwischen drei und sechs Jahren in der neuen Mitmach-Ausstellung des KinderKünsteZentrums, Ganghoferstraße 3. Dort heißt es ab sofort: „Huch – Eine Spinne!“

Mehr als 60 Kinder aus fünf Berliner Kitas haben sich gemeinsam mit professionellen Künstlern wochenlang mit den Krabbeltieren beschäftigt. Darunter Mädchen und Jungen der Rudower Einrichtung Till Eulenspiegel. Sie sind mit der Biologin Anja Friederichs vom Naturkundemuseum losgezogen, haben Keller und Garten ihrer Kita nach Spinnen abgesucht, und sie sind fündig geworden.

Eines der Tierchen haben sie sogar für ein paar Tage adoptiert, gefüttert und getränkt, bevor sie ihm wieder die Freiheit schenkten. Über ihre Erlebnisse und Erkenntnisse erzählen die Kinder in der sehr unterhaltsamen, zehnminütigen Doku „Die Spinnenforscher“.

Warum haben wir Angst vor Spinnen?

So wie den Rudowern erging es auch den meisten ihrer Altersgenossen. Anfängliche Vorsicht sei schnell Faszination gewichen, sagt Melanie Rothe, Co-Leiterin des Künste-Zentrums. Die Kinder hätten ihre Zurückhaltung verloren und Empathie mit den Achtbeinern entwickelt. „Am Ende stand für viele die Frage: Warum haben die Menschen eigentlich Angst vor Spinnen? Es sind doch eher die Spinnen, die vor uns Angst haben müssen.“

Zu bewundern sind die Kleinstlebewesen in allen möglichen Ausführungen. Die Knirpse haben sie gemalt, aus Ton oder Schaumgummi geformt, aus Pappmaschee und Ästen gebastelt. Jene aus Plüsch haben ihre eigene Geschichte. „Spinnen haben kein Gehör, sondern nehmen mit ihren haarigen Beinen Vibrationen wahr. Als die Kinder das hörten, wollten sie pelzige Exemplare machen“, erzählt Rothe.

Auch Stabpuppen gibt es, mit denen die kleinen Besucher eigene Geschichten im Papiertheater „spinnen“ können. Und einen Kiosk, in dem es alles gibt, was das Spinnenherz begehrt: Eis und Törtchen, beides garniert mit Fliegen, Insekten-Müsli, leckere Grashüpfer, Brillen mit acht Gläsern und sogar Ersatzbeine und -mundwerkzeuge.

Natürlich sind Spinnenetze der unterschiedlichsten Machart zu sehen. Ein besonderes Exemplar hängt in einem Rückzugshäuschen, das mit Kissen ausgestattet ist. Dort können sich Kinder hinlegen und die Perspektive einer Spinne einnehmen. In dem Netz über ihnen sind kleine „Geschenke“ eingeknotet. Die Idee dazu lieferte die Listspinne: Das Männchen bringt seiner Auserwählten Gaben, um ihr eine Paarung schmackhaft zu machen.

Teddy mit acht Augen

Einen Fremdkörper gibt es allerdings in der Ausstellung. Der große kuschelige Berliner Bär, auf dessen Rücken die Kinder gerne klettern. Er sollte nicht aufwendig umziehen. Deshalb wurde er kurzerhand verkleidet. Kleiner Tipp: Er hat jetzt acht Augen. Die Mitmach-Ausstellung „Huch – ein Spinne“ läuft bis zum 14. Juni.

Dienstags bis freitags von 9 bis 13 Uhr ist nur für Kita- und Schulgruppen (bis 3. Klasse) geöffnet, nur nach Anmeldung unter 89 39 07 30 oder info@kinder-kuenste-zentrum.de. Sonntags ab 11 Uhr sind Familien willkommen, zwischen 14 und 18 Uhr bieten Künstler Workshops an. Der Eintritt beträgt drei Euro, für Familien (zwei Erwachsene und maximal drei Kinder) acht Euro. Mehr steht unter https://bwurl.de/14sd.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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