Arbeit im Chorzentrum beginnt
Deutscher Chorverband bezieht sein neues Domizil an der Karl-Marx-Straße
Nach intensiven Planungen und 22 Monaten Bauzeit hat der Deutsche Chorverband (DCV) am 25. Januar sein neues Zentrum in der Karl-Marx-Straße 145 bezogen. Die große Eröffnungsfeier soll im Sommer steigen.
Ursprünglich war die Party im März geplant. „Wir möchten aber, dass es ein richtiges Fest werden kann – mit der Möglichkeit zur Begegnung und selbstverständlich auch mit Gesang“, so DCV-Geschäftsführerin Veronika Petzold. Deshalb haben sie und ihre Kollegen beschlossen, auf Nummer sicher zu gehen.
Der DCV ist weltweit die größte Organisation für Laienchöre. Ihm gehören mehr als eine Million Mitglieder an, organisiert in rund 15.000 Chören. Zusammengearbeitet wird unter anderem mit Musikakademien, Hochschulen, Musikverlagen, Schulen, Kitas, Senioreneinrichtungen und demnächst auch mit dem direkt benachbarten Heimathafen.
Das Zentrum soll sich zur nationalen und internationalen Drehscheibe und zum Anlaufpunkt in Sachen Chormusik entwickeln. Geplant sind beispielsweise musikalische, pädagogische und organisatorische Aus- und Weiterbildungen, Seminare, Tagungen und Symposien. Neben dem DCV werden der Chorverband Berlin, der Landesmusikrat Berlin und die „Vokalhelden“ – das Chorprogramm der Berliner Philharmoniker – ins Gebäude ziehen, genauso wie eine musikalische Kita mit 70 Plätzen.
Die Suche nach der richtigen Immobilie hat viel Zeit gekostet. Nach ihrem Umzug von Köln nach Berlin im Jahre 2008 sichteten die DCV-Verantwortlichen mehr als 20 Objekte, bis sie an der Karl-Marx-Straße fündig wurden. Das Wohnhaus, errichtet um 1900, stand seit fünf Jahren leer und bot einen traurigen Anblick, barg aber Potenzial. Im fünfgeschossigen Vorderhaus konnte das Dach ausgebaut werden, der viergeschossige Seitenflügel bot die Möglichkeit zur Aufstockung. Insgesamt beträgt die Nutzfläche nun 1830 Quadratmeter. Sanierung, Umbau und Ausstattung des Zentrums haben rund 14 Millionen Euro gekostet.
Gut eine Million hat der DCV aus dem Erlös seiner Kölner Immobilie selbst beigesteuert, mehr als sieben Millionen Euro stammen vom Bund. Dazu kommen insgesamt drei Millionen aus Lotto-Mitteln und dem Senatstopf für Kita-Bauförderung. Den Rest nahm der DCV als Darlehen auf, dieses Geld soll in den kommenden Jahren aus den Mieteinnahmen zurückgezahlt werden. Die Mietverträge haben Laufzeiten bis zu 25 Jahren, damit die Einrichtungen auf lange Sicht planen können.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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