"Wir wollen Rhythmik in die Welt bringen"
Die Musikfabrik lädt zum Einjährigen an die Neuköllnische Allee ein

Die Musikfabrik liegt direkt am Neuköllner Schifffahrtskanal. | Foto: Studio Bowie
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  • Die Musikfabrik liegt direkt am Neuköllner Schifffahrtskanal.
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Hier wird getrommelt und getanzt: Die Musikfabrik hat seit einem Jahr ihren Sitz an der Neuköllnischen Allee 6–8. Am Sonnabend, 7. März, sind ab 15 Uhr alle, die sich hier umschauen und das Angebot kennenlernen wollen, willkommen.

In der Musikfabrik haben sich unterschiedliche Gruppen zusammengetan. Es gibt Proberäume für Bands, eine Schlagzeugschule, eine Samba-Etage und mehr. Herzstück ist der gemeinnützige Verein groove, der mit dem Zentrum für Percussion seinen Sitz im Erdgeschoss hat.

„Wir wollen die Rhythmik in die Welt tragen“, sagt Jana Leheis, Musikethnologin und Geschäftsführerin des Vereins. Das Trommeln biete viele Möglichkeiten und es gehe schnell, dass die Menschen miteinander musizieren können – ideal für Gruppen.

Bei groove laufen rund 50 Kurse, geleitet von knapp zwei Dutzend Lehrern. Sie stammen aus vielen unterschiedlichen Ländern, denn getrommelt wird auf der ganzen Welt. So wird beispielsweise die Bombo geschlagen, eine lateinamerikanische Zylindertrommel. Oder die Djembe, eine Bechertrommel aus Westafrika. Oder die Taiko, eine japanische Röhrentrommel. Auch Tanz wird angeboten oder eine Mischung aus Bewegung und Percussion.

Sicher in neuem Quartier

In der Regel kommen die Teilnehmer einmal in der Woche für zwei Stunden. Meistens sind es Erwachsene, aber es gibt auch Kurse für Kinder, die allein oder zusammen mit ihren Eltern trommeln wollen. „Grundsätzlich sprechen wir alle Altersgruppen an, von Grundschülern bis zu Senioren“, sagt Laheis. Auch inklusive Angebote gibt es, egal ob die Trommler hörgeschädigt sind oder das Down-Syndrom haben. Die monatlichen Kosten für die Kurse liegen um die 50 Euro. Am Wochenende stehen oft Workshops auf dem Programm, ab und zu auch Schülerkonzerte.

Den Verein groove gibt es schon seit 25 Jahren. Bevor er nach Neukölln gezogen ist, hatte er seinen Sitz an der Kreuzberger Fidicinstraße im Bergmannkiez. Dass der Mietvertrag auslaufen würde, war seit langem bekannt und so wurde intensiv nach einem neuen Quartier gesucht. Das Glück tauchte in Person von Investor Paul Grunow auf. Großer Fan von groove und selbst Musiker, entschloss sich, dem Verein ein Haus zu bauen. „Natürlich zahlen wir Miete, aber wir sind hier sicher“, erzählt Laheis.

Sie und die rund 250 Vereinsmitglieder hätten jedoch eine harte Zeit hinter sich, sämtliche Reserven seien verbraucht. Nun gelte es, sich am Standort im Neuköllner Industriegebiet zu vernetzen. „Es ist wie ein Neuanfang“, sagt Laheis. Gespräche über eine Zusammenarbeit gebe es beispielsweise mit dem benachbarten Internationalen Bund, der sich um die Ausbildungsvorbereitung für Jugendliche kümmert.

Trommeln zum Frühstück

Auch die restlichen Angebote, die groove macht, sollen bekannter werden. So gibt es montags bis donnerstags ab 18 Uhr vegetarische Gerichte im Café. Sowohl das Café als auch der angrenzende 100-Quadratmeter-Saal können für private Veranstaltungen gemietet werden. Und ein nagelneuer Kurs ist in Vorbereitung: Jung und Alt sind montags von 10 bis 12 Uhr zum Frühstückstrommeln eingeladen, inklusive bewusster Bewegung nach der Feldenkrais-Methode.

Mehr dazu und noch viel mehr erfahren die Besucher am 7. März, wenn das gesamte Haus öffnet. Beginn ist um 15 Uhr. Zwischen 16 und 18 Uhr laufen viertelstündige Mini-Workshops, vom Schlagzeugspielen bis zum Sambatanz. Um 19 Uhr gibt ein Konzert mit Gruppen, die in der Musikfabrik proben, die meisten haben sich der Percussion verschrieben, aber auch Bläser und Rockklänge sind zu hören.

Ein Bonbon für Freunde verborgener Orte: Um 15.30 und 18.30 Uhr gibt es Führungen durch den Bunker unter dem Gebäude. Hier fanden Mütter mit ihren Kindern im Zweiten Weltkrieg Zuflucht, später diente er als Munitionsdepot.

Die Musikfabrik ist zu erreichen über den S-Bahnhof Sonnenallee (rund zehn Minuten Fußweg), mit dem 171er-Bus bis Niemetzstraße (rund fünf Minuten Fußweg) und mit dem 370er-Bus vom S-Bahnhof Neukölln aus. Weitere Infos unter https://musikfabrik.berlin.de

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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