100 Jahre Groß-Berlin in 1000 Bildern
Einzigartige Online-Ausstellung / Jeder kann Fotos hochladen

LinksKleberinnen in den Geyer-Werken an der Harzer Straße, um 1922; rechts oben der Wochenmarkt im Norden Neuköllns um 1929; darunter das Fahrradgeschäft Kuschkow am Hermannplatz, | Foto: Museum Neukölln
  • LinksKleberinnen in den Geyer-Werken an der Harzer Straße, um 1922; rechts oben der Wochenmarkt im Norden Neuköllns um 1929; darunter das Fahrradgeschäft Kuschkow am Hermannplatz,
  • Foto: Museum Neukölln
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Einen tiefen Einblick in die Geschichte unserer Stadt gewährt das neue Online-Portal „1000 x Berlin“. Seit wenigen Tagen ist es freigeschaltet und lädt zu interessanten Streifzügen ein. Idee und Konzept stammen von Udo Gößwald, Leiter des Museums Neukölln.

Anlass für das Projekt ist das 100-jährige Jubiläum von Groß-Berlin. Elf Bezirksmuseen zeigen in 150 Fotoserien, wie sich die Stadtteile von 1920 bis heute verändert haben. Dafür würden 1000 Bilder zusammengetragen. Nur Steglitz-Zehlendorf ist nicht vertreten.

Es gibt unterschiedliche Themenpaare. Es geht um Vergnügen und Arbeit, Wohnen und Wachsen, Lernen und Arbeiten, Vergnügen und Konsum, Leiden und Religion, Sport und Verkehr. Dazu kommen Porträts von Menschen, die etwas bewegt haben.

Das Motto ist immer: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Im Zentrum stehen große Fotografien, die Texte dazu sind kurz, aber informativ. Der virtuelle Besucher hat zwei Möglichkeiten. Entweder er wählt ein bestimmtes Sachgebiet wie „Berlin wohnt“ aus, dann tauchen Beiträge aus vielen Bezirken auf. Oder er nimmt einen einzelnen Bezirk in den Fokus und kann sich dann durch sämtliche Themenfelder klicken.

Frauensport und Straßenbahn

Ein paar Schlaglichter auf Neukölln. Drei Biografien sind in Bild und Wort nachgezeichnet. Da ist Rosl Persson, die Artistin, die in den 1920-Jahren allein unter Männern in der Hasenheide trainierte und 101 Jahre alt wurde. Die Rock-’n’-Roll-Legende Jacky Spelter, wohnhaft in der Sanderstraße. Der Reformpädagoge Alfred Lewinnek, von seinen Schülern geliebt, von den Nazis vertrieben. 
Zu entdecken gibt etwa auch ein Foto von der Eröffnung der Rixdorfer Höhe im Jahr 1954. Der Trümmerberg in der Hasenheide, heute dicht bewachsen, lag damals auf fast völlig kahlem Land und bot freie Sicht auf Kreuzberg. Zur Eröffnung kamen Tausende. Oder die Straßenbahn 47 auf einer ihrer letzten Fahrten Richtung Rudow, wie sie die Buschkrugallee entlangrattert. Der Mercedes-Palast an der Hermannstraße, seinerzeit das größte Kino Europas. Das Rollbergviertel im Jahr 1967, das älteste zusammenhängende Wohnviertel des Bezirks, aber auch das elendste – fast 80 Prozent der Wohnungen hatten Außenklos.

Ein Paar Schuhe für zwei Rocchigianis

Ebenfalls bemerkenswert ist ein Bild aus dem Jahr 1978. Neun Berliner Box-Juniorenmeister präsentieren sich im Sportdress der Kamera. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass ein Mitglied der Neuköllner Sportfreunde keine Boxstiefel, sondern Straßenschuhe trägt. Die Lösung des Rätsels: Es ist einer der Rocchigiani-Brüder, Graciano und Ralf mussten sich ein Paar teilen.

Fazit: Das übersichtlich aufgebaute Internet-Portal ist eine echte Fundgrube und verspricht nicht nur Lehrreiches, sondern auch Amüsantes und Erstaunliches. Wer mag, kann darüber hinaus selbst aktiv werden. In der Rubrik „Berlin privat“ ist es möglich, eigene Fotografien hochzuladen und zu schildern, warum das dargestellte Ereignis eine persönliche Bedeutung hat.

Zu finden ist die Ausstellung unter www.1000x.berlin.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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