Gesichter dieser Stadt: Rekordverdächtige Ausstellung geht in letzte Runde
Neukölln. Mit bisher über 10 000 Besuchern seit der Eröffnung am 16. Oktober ist das Fotoprojekt „Die Berlinerin“ von Ashkan Sahihi die bestbesuchte Ausstellung, die es jemals in der Galerie im Körnerpark gab. Vom 8. Dezember bis 10. Januar ist nun der dritte und letzte Teil zu sehen.
Von September 2013 bis August 2015 porträtierte der 1963 in Teheran geborene und seit einigen Jahren in Neukölln lebende Fotograf Ashkan Sahihi insgesamt 375 Berlinerinnen für seine Momentaufnahmen.
Der einige Zeit in New York lebende Fotograf, der unter anderem für die Geo, das New York Times Magazine, Vogue und den Spiegel fotografierte, beschränkte seine Auswahl auf Frauen. Nach seiner Überzeugung sind sie es, die heute verstärkt einflussreiche Positionen erobern – in einer Gesellschaft, deren feministische Bewegungen nur langsam den Weg in den Mainstream gefunden haben.
Dabei ist „Die Berlinerin“ keine Dokumentarfotografie. Ashkan Sahihis Bilder sollen vielmehr die ganze Bandbreite der in dieser Stadt lebenden Frauen abbilden und so auch ein Portrait der Stadt selbst werden. „Essentiell bei meiner Herangehensweise war, sich jedes Mal auf die Person einzulassen, die vor mir steht, und ganz offen zu schauen, ob sich die Stadt Berlin über ihre Einwohnerinnen erklärt“, kommentiert der Fotograf seine Arbeit. Wichtig war ihm dabei: „Ich habe vorher nicht überlegt, wie sich eine bestimmte Geschichte erzählen lässt, sondern möchte, dass sich die Geschichte dieser Stadt, die sich wieder einmal im Umbruch befindet, selbst erzählt.“
Im dritten und letzten Teil des Projekts werden wiederum über 100 Farbfotografien gezeigt – von Berlinerinnen, wie sie hier leben. Es sind gut situierte, mittelständische oder Arbeiterfrauen, in Berufen als Managerin oder Fotografin, als Frau mit Migrationshintergrund oder die Rentnerin. SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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