Spirituelle Musik
Gnaoua-Festival in der Werkstatt der Kulturen
Das zweite „Gnaoua Festival” findet vom 15. bis 17. August in der Werktstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, statt. Es beginnt mit einer bunten Parade durch die Hasenheide.
Die Gnaouis (auch: Gnawa) kamen ursprünglich aus dem heutigen Mauretanien, Senegal, Niger, Mali und Westsudan. Jahrhundertelang wurden die Westafrikaner, oftmals noch im Kindesalter, gekidnappt, versklavt und auf Karawanenwegen in den Maghreb verschleppt. Einer der größten Umschlagplätze des Menschenhandels befand sich im 16. Jahrhundert in Marokko, etwa 150 Kilometer von Marrakesch entfernt. Heute ist Essaouira eines der wichtigsten Zentren der Gnaoua-Kultur.
Die spirituelle Musik der sehr unterschiedlichen Herkunftskulturen verschmolz mit Sufi-Traditionen und Musikstilen der jüdischen und muslimischen Araber. Im Zentrum steht die Rhythmik der metallenen Krakeb, der Vorgänger der Flamenco-Kastagnetten. Im Dezember entscheidet die Unesco, ob sie die Gnaoua-Musik zum Welterbe der immateriellen Kultur zählen soll.
20 Arten, die Gnaoua zu spielen
Wer ihre Klänge kennenlernen möchte, hat nun die Gelegenheit dazu. Am Donnerstag, 15. August, um 17 Uhr findet eine Parade vom Südstern durch die Hasenheide bis zur Werkstatt der Kulturen statt – mit Musik, Tanz und farbenprächtigen Kostümen.
Rund 20 Gnaoua-Musiker kommen zum Kulturprogramm nach Berlin, mit Workshops und Konzerten. Diese beginnen am Donnerstag um 20 Uhr, am Freitag um 19 und 21 Uhr sowie am Sonnabend um 20 Uhr. Den Abschluss bildet ab 22 Uhr ein rund sechsstündiges Ritual in den Cabuwazi Zelten, Columbiadamm 84, bei dem die Teilnehmer mit Rhythmen, Farben und Tänzen in Trance geleitet werden.
Der Eintritt beträgt jeweils 16, ermäßigt zwölf Euro an der Abendkasse und zwölf Euro im Vorverkauf. Die Workshops sind kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig. Karten, das genaue Programm und weitere Informationen gibt es unter https://bwurl.de/14h1.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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