Religionen im Austausch
In der Genezareth-Gemeinde startet ein neues interkulturelles Projekt
Das Interkulturelle Zentrum Genezareth am Herrfurthplatz startet sein neues Programm „Unvergesslich! Religionen in Aktion“. Dafür begrüßt es zwei neue Mitarbeiter, die Experten für den Islam beziehungsweise das Judentum sind.
Hintergrund: Das Interkulturelle Zentrum des evangelischen Kirchenkreises Neukölln ist ein Ort für Menschen und Vereine unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Dort gibt es beispielsweise Beratungen zu multireligiösen Feiern, aber auch Trainings zu Themen wie Vielfalt, Inklusion und Antidiskriminierung. Das neue Programm sieht vor, unterschiedliche nationale Gedenktage zu gestalten und sich beispielsweise über Speisegewohnheiten und Kulinarik auszutauschen, die in vielen Glaubensgemeinschaften und Traditionen eine Rolle spielen. Außerdem ist eine Veranstaltungsreihe geplant, die sich vor allem an Frauen richtet.
Die Projektleitung übernimmt Nidanur Güccük. Sie ist Referentin für interkulturelle und interreligiöse Bildung. Ihre türkischen Wurzeln und Verankerung im Islam will sie zum Brückenbauen nutzen. „Der persönliche Austausch ist so wichtig für das Kennenlernen eigener und fremder Glaubensüberzeugungen“, sagt sie. Ihr zur Seite steht Eliyahu Raful. Er kennt traditionelle jüdische Denkweisen genauso wie zeitgenössische Trends und Entwicklungen im Judentum. Auch er glaubt fest an die Kraft des Austausches: „Dialog hat immer auch damit zu tun, eigene Standpunkte zu kennen, zu kommunizieren – und gleichzeitig alles in Frage stellen zu können.“
Gefördert wird das neue Projekt von dem Beauftragten für Kirchen, Religions- und Weltanschauungsfragen bei der Senatskulturverwaltung. Ein erster Termin steht bereits fest: Am 11. März um 17.30 Uhr findet eine Veranstaltung für die Opfer terroristischer Gewalt statt. Die Bundesregierung hat diesen Gedenktag im Jahre 2022 eingeführt.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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