Kunstverein Neukölln sucht Mitglieder und ehrenamtliche Helfer
In der Kunstszene ist Neukölln derzeit absolut angesagt. Das war vor wenigen Jahren noch ganz anders. Im Jahr 2005 gab es lediglich vier Galerien im Bezirk. Als Projekt startete das Kulturnetzwerk Neukölln damals den kunstraum27 in der Thomasstraße 27 mit dem Ziel, arbeitslosen Künstlern aus Nord-Neukölln eine Plattform zu bieten.
Als drei Jahre später die Förderung endete, stellte sich der kunstraum t27 als gleichnamiger Verein auf eigene Füße. "Inzwischen hatte sich das Projekt zu einer Galerie mit hohem Anspruch gewandelt. Auch Künstler aus anderen Stadtteilen und dem Ausland stellten bei uns aus", erzählt Susann Kramer. Die stellvertretende Vorsitzende ist schon von Anfang an dabei.
Im Jahr 2012 benannte man sich in Kunstverein Neukölln um. Inzwischen hat sich die Galerie endgültig als Plattform für lokale und internationale Künstler und Treffpunkt für Liebhaber der Bildenden Kunst in Nord-Neukölln etabliert. Abgestimmt werden die Ausstellungsthemen stets demokratisch in einer Arbeitsgemeinschaft, die aus Vereinsmitgliedern besteht. Etwa 300 bis 400 Besucher kommen in die Ausstellungen, die alle fünf Wochen wechseln und mit Künstlergesprächen, Konzerten, Vorträgen, Performances und Gesprächsreihen ergänzt werden. Auch eine experimentelle Kunstkurzfilmreihe war neulich dabei. "Wir sind grundsätzlich offen für jedes Format, haben eine hohe Ausstellungsfrequenz und eine hohe Verlässlichkeit", sagt der Vereinsvorsitzende Martin Steffens, hauptberuflich Leiter des Kunstfestivals 48-Stunden-Neukölln.
Dennoch hat der Verein, seit 2013 Mitglied im Arbeitskreis Deutscher Kunstvereine, dieses Jahr zum ersten Mal Probleme, genügend Geld einzunehmen. Neben den Beiträgen - 53 Mitglieder gibt es zurzeit - finanziert er sich aus Spenden. Öffentliche Förderungen gibt es nicht.
Unterstützen kann man den Verein aber auf vielfältige Weise: Eine Mitgliedschaft ist ab fünf Euro monatlich möglich. Dafür wird eine ganze Menge geboten: Mitglieder können an exklusiven Ausflügen zu Orten der Kunst teilnehmen, erhalten als kostenfreie Jahresgabe die Arbeit eines Künstlers und freien Eintritt in alle deutschen Kunstvereine.
Als "Mäzen des Tages" kann man auch die täglichen Betriebskosten von 19,87 Euro oder 500 Euro für einen Monat übernehmen, steuerlich absetzbar. Zu jeder Ausstellung werden Lose einer Kunstlotterie verkauft, bei der man gestiftete Arbeiten einzelner Künstlerinnen undKünster gewinnen kann.
"Wir freuen uns über jede Unterstützung", so Martin Steffens. "Auch ehrenamtliche Helfer sind jederzeit willkommen."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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