Die Geschichte eines Berliner Sängers
Musical über Rio Reiser feiert am 11. August seine Wiederaufnahme im Heimathafen

"Würd’ die Lottozahlen eine Woche vorher sagen / Bei der Bundeswehr gäb’ es nur noch Hit-Paraden": Rio Reiser (Philip Butz) steht als „König von Deutschland“ ab 11. August auf der Bühne des Neuköllner Heimathafens an der Karl-Marx-Straße. | Foto:  Franziska Strauss
2Bilder
  • "Würd’ die Lottozahlen eine Woche vorher sagen / Bei der Bundeswehr gäb’ es nur noch Hit-Paraden": Rio Reiser (Philip Butz) steht als „König von Deutschland“ ab 11. August auf der Bühne des Neuköllner Heimathafens an der Karl-Marx-Straße.
  • Foto: Franziska Strauss
  • hochgeladen von Susanne Schilp

„Mein Name ist Mensch“ kommt in den Neuköllner Heimathafen, Karl-Marx-Straße 141. Das Schauspielmusical erzählt die Geschichte von Rio Reiser. Premiere ist am 11. August.

Von „Keine Macht für Niemand“ bis „Junimond“ – Rio Reiser sang laut, rau, aggressiv, aber auch poetisch und berührend. Er war einer der Allerersten, der mit seiner Gruppe „Ton, Steine, Scherben“ bewies, dass gute Rockmusik auch deutsch sein kann. Einem großen Kreis von Menschen wurde er jedoch erst 1986 bekannt, als er nach dem Zerbrechen seiner Band mit „König von Deutschland“ einen Hit landete. Rio Reiser starb 1996 mit nur 46 Jahren.

Inszeniert wurde das Stück von der Komödie am Kurfürstendamm, die seit März 2023 im Theater am Potsdamer Platz spielt. Nun also macht Direktor Martin Woellfer einen Abstecher nach Neukölln. Er hält den Heimathafen mit seiner intimen Atmosphäre ideal für das Musical. „Ich glaube, Rio Reiser hätte diesen Ort geliebt. Es gibt hier ein engagiertes Team, das im Kiez etwas bewegt und eine Location geschaffen hat, in dessen Programm sich die diverse Bevölkerung Neuköllns wiederfindet“, sagt Woellfer.

Rio Reiser (hilip Butze) bei einem leisen Song. | Foto: Franziska Strauss
  • Rio Reiser (hilip Butze) bei einem leisen Song.
  • Foto: Franziska Strauss
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Entwickelt wurde „Mein Name ist Mensch“ von Frank Leo Schröder und Gert C. Möbius, dem Bruder von Rio Reiser. Schröder hatte bereits 2017 „Rio Reiser“ am Potsdamer Hans-Otto-Theater auf die Bühne gebracht. Für die Berliner Fassung ist er mit seinem Coautor noch stärker auf die politischen Umstände in der Mauerstadt eingegangen. Zudem taucht die Geschichte tiefer in Rios Privatleben ein und erzählt seine Liebesbeziehungen eindringlicher.

Die Handlung beginnt 1970 in West-Berlin, Zentrum des subversiven Untergrundes: Hausbesetzungen, Kommune 1, LSD, die Gründung der RAF. In dieser Zeit der Rebellion schließt sich die Gruppe „Ton, Steine, Scherben“ zusammen und wird in der Szene schnell mit ihrem anarchistischen Polit-Rock bekannt. Schauspieler Philip Butz verkörpert Rio Reiser. „Für mich ist die Rolle inspirierend, weil seine Musik mich direkt trifft und seine Chronik so wild und bunt ist. Mich interessiert sein Protest, die Versuche im neuen Miteinander, sein Fieber, sein Lieben und seine Authentizität als Künstler und Mensch“, sagt der Schauspieler.

Die Vorstellungen laufen von 11. August bis 3. September täglich außer montags. Ein paar Ausnahmen gibt es: Weil Philip Butz an drei Abenden anderweitig verpflichtet ist, finden am 17., 18. und 29. August Konzerte mit Rio-Reiser-Songs statt. Karten kosten zwischen 20 und 47 Euro und können unter Tel. 88 59 11 88 oder auf https://www.komoedie-berlin.de/orte/komoedie-im-heimathafen-neukoelln-komoedie-im-heimathafen-neukoelln.html bestellt werden.

"Würd’ die Lottozahlen eine Woche vorher sagen / Bei der Bundeswehr gäb’ es nur noch Hit-Paraden": Rio Reiser (Philip Butz) steht als „König von Deutschland“ ab 11. August auf der Bühne des Neuköllner Heimathafens an der Karl-Marx-Straße. | Foto:  Franziska Strauss
Rio Reiser (hilip Butze) bei einem leisen Song. | Foto: Franziska Strauss
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 693× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.452× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.498× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.