Steine, Kleiderbügel, Ventilatoren, Jeans
Neuköllner Kunstpreise vergeben / Ausstellung in der Saalbau-Galerie

"Sweatshop" von Katrin Hoffert besteht aus unterschiedlichen Jeansstoffen. Das Werk erhielt den Sonderpreis. | Foto: Schilp
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  • "Sweatshop" von Katrin Hoffert besteht aus unterschiedlichen Jeansstoffen. Das Werk erhielt den Sonderpreis.
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Mehr als 170 Künstler hatten sich beworben, drei Frauen machten das Rennen. Am 24. Januar wurde der diesjährige Neuköllner Kunstpreis vergeben.

Teilnahmevoraussetzung war, Wohnung und Atelier im Bezirk zu haben. Dass Neukölln international ist, zeigt sich an den Gewinnerinnen. Catherine Evans, die den ersten Platz belegte, ist Australierin. Die Zweite, Jinran Ha, stammt aus Südkorea, und die Dritte, Vanessa Enriquez, wurde in Mexiko geboren. Die Künstlerinnen erhielten ein Preisgeld von 3000 beziehungsweise 2000 und 1000 Euro.

Mit welchen Arbeiten haben sie die siebenköpfige Jury überzeugt? Catherine Evans wurde für ihre Arbeit „Standing Stone“ ausgezeichnet. Sie hat Steine an einer Wand angeordnet, Stäbe, Klebeband und künstliche Schatten hinzugefügt, sodass das Ganze an eine Karte mit Sternenbildern erinnert. Die Position der Steine an der Wand entspricht der Position der Muttermale auf ihrem Rücken. So zeigt Evans den Körper als abstraktes System.

Jinran Has Skulptur trägt den Titel „Zwei Machthabende und 98 Individuelle“. Zwei Ventilatoren stehen einander als „Machthabende“ gegenüber und versetzen 98 identische Kleiderbügel in wellenartige Bewegung. Die Bügel sollen ein zartes Klingen erzeugen, das im Gegensatz zu dem dominanten Grundrauschen der „Machthabenden“ steht.

„Variations on Line n. 8“ heißt die Arbeit von Vanessa Enriquez. Mit Video-Tapes hat sie Linien in den Raum gezeichnet, die dazu einladen, sich aus unzähligen Perspektiven mit ihrem Werk zu beschäftigen.

Blick in den Sweatshop

Einen Sonderpreis hat die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land vergeben, die die Veranstaltung seit Jahren unterstützt. Sie kaufte das Werk „Sweatshop“ der Künstlerin Katrin Hoffert. Es basiert auf einem Foto von Arbeiterinnen in einer asiatischen Nähfabrik. Hoffert hat es in Schnittbögen übersetzt und in Jeansstoff-Applikationen zu einem Wandbild vernäht. So entsteht der Eindruck, dass die Frauen zu einer vielhändigen Maschine verschmelzen.

Die Arbeiten aller acht Finalisten, die um den Neuköllner Kunstpreis konkurriert haben, sind bis zum 29. März in der Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Straße 141, ausgestellt. Geöffnet ist täglich von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt frei. Texte, die die Hintergründe der einzelnen Kunstwerke erklären, liegen aus.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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