Puppentheater-Museum in Not
Neuköllner Verein startet Geldsammlung im Internet, um Finanzierungslücke zu schließen
Das Puppentheater-Museum in der Karl-Marx-Straße 135 ist berlinweit einzigartig. Doch den Machern ist zurzeit nicht nach Lachen zumute. Es fehlt an Geld für den Museumsbetrieb. Deshalb haben sie eine Crowdfunding-Aktion gestartet.
Träger der Einrichtung ist der Verein Puppentheater Museum Berlin. „Unsere Fördermittel aus dem Kulturetat werden gekürzt. Aktuell klafft deshalb ein großes Loch in unserem Budget für 2024, das wir schnellstens schließen müssen, um nicht in wirtschaftliche Schieflage zu geraten“, sagt der Vereinsvorsitzende Dietmar Mros. Die Haushaltssperre, die der Bezirk Neukölln gerade verhängt hat, mache die Not noch größer. Dietmar Mros hofft auch im neuen Jahr auf Zuschüsse vom Bezirksamt, doch wann diese kommen und wie hoch sie sein werden, sei unklar. Momentan werden dringend 3000 Euro im Monat gebraucht.
Das Museum gibt es seit 28 Jahren. Ausgestellt sind dort rund 220 Marionetten, Stab- und Handpuppen, überwiegend aus Holz. Einige haben fast 150 Jahre auf dem Buckel. Das Besondere: Sie alle haben auf echten Bühnen gestanden. Der gesamte Fundus ist noch wesentlich größer, er umfasst rund 4000 Puppen. Zusammengetragen hat sie der inzwischen verstorbene Sammler Nikolaus Hein.
Doch in dem denkmalgeschützten Hinterhofgebäude können nicht nur Kasper, Zauberer, Hexe & Co. bestaunt werden, es gibt auch regelmäßige Aufführungen für Kitas und Schulklassen. Im Januar stehen „Hase und Igel“ und „Der Froschkönig“ auf dem Spielplan. Außerdem organisieren die 27 Vereinsmitglieder Wochenendveranstaltungen für Familien und Erwachsene ebenso wie pädagogische Seminare und Fortbildungen. Workshops werden angeboten, bei denen Interessierte Puppenbau und Puppenspiel erlernen können. Schließlich bietet die zweite Etage des Museums Raum für wechselnde Ausstellungen.
Wer die Einrichtung unterstützen möchte, findet alle Informationen zum Crowdfunding auf der Internetplattform betterplace unter bwurl.de/19qw.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.