"Das gibt es sonst nirgends"
Online-Petition fordert den Erhalt der Konzertreihe "Sommer im Park"

Vor der Galerie im Körnerpark finden die Konzerte statt. | Foto:  Schilp
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Seit 35 Jahren gibt es im Körnerpark die Konzertreihe „Sommer im Park“. In diesem Jahr hat der Bezirk aber den Rotstift angesetzt und nur sechs statt der üblichen zwölf sonntäglichen Veranstaltungen finanziert. Freunde des Spektakels befürchten nun das endgültige Aus und haben eine Online-Petition gestartet.

„Hier trifft sich der Kiez. Kinderwagen trifft Rollator, Althippie trifft Hipster. Es wird getanzt, gepicknickt, gelauscht, getratscht. Das gibt es so sonst nirgends“, heißt es in der Petition. Ein Besuch am 11. August bestätigt das. Mehrere hundert Personen sind zum letzten Konzert der Saison gekommen. Viele der Älteren sitzen auf Bierbänken vor der Bühne, manche haben sich auch Faltsessel mitgebracht. Auf der Wiese machen es sich hauptsächlich Jüngere und Familien auf Decken gemütlich: die Studentenclique, die Teenagerin mit ihrer Oma, die Eltern, die ihrem Baby Ohrenschützer aufgesetzt haben.

Kurz nach 18 Uhr beginnt die Band Casino Gitano zu spielen. Ihr Gypsy-Polka-Sound treibt schon nach wenigen Minuten die Ersten auf die Tanzfläche. An den Treppen und Brüstungen bleiben Passanten stehen und verfolgen eine Weile lang das bunte Treiben.

Nicht nur der Eintritt ist frei, auch während des zweistündigen Konzerts muss niemand Geld ausgeben. Konsumzwang gibt es nicht. Jeder kann sich etwas mitbringen oder ein Getränk im nahen Kiosk besorgen. „Ein Besuch und schon ist man Stammgast“, so Paul Schwingenschlögl, der selbst Musiker ist und die Konzerte im Auftrag des Bezirksamts kuratiert. Er sorgt für eine große Vielfalt: Latin, Jazz, Blues, Salsa und andere Genres wechseln sich ab. Was die Zukunft der traditionsreichen Veranstaltungen betrifft, ist Schwingenschlögl jedoch wenig optimistisch. Der Bezirk habe harte Sparauflagen zu erfüllen. Konkrete Nachfragen im Kulturamt würden ausweichend beantwortet. „Uns schwant nichts Gutes“, sagt er.

Umso mehr freut es ihn, dass ein langjähriger Besucher eine Petition unter change.org/SommerImPark gestartet hat. Adressiert ist sie an Dorothee Bienert, Leiterin des Fachbereichs Kultur im Bezirksamt, und an Kultursenator Joe Chialo (CDU). Gefordert wird nicht nur der Erhalt der Reihe, sondern auch dass sie 2025 wieder zwölf Konzerte umfasst. Unterschrieben haben inzwischen über 850 Menschen (Stand: 13. August).

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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