Republik Rixdorf: Theaterstück spielt rund um den Böhmischen Platz
Am Böhmischen Platz laufen die Vorbereitungen für die Gründung der Freien Republik Rixdorf auf vollen Touren. Mit ersten Aktionen machten die Gründungsväter schon auf sich aufmerksam.
Am 10. März soll die Republik feierlich ausgerufen werden. Die Neuköllner Bezirkspolitiker müssen aber nicht um ihren Job fürchten und können weiter arbeiten. Die Republik Rixdorf ist ein ganz kleines Land und eng begrenzt um den Böhmischen Platz herum. Es ist ein Theaterstück der Gruppe „Hotel Rixdorf“ rund um den Puppenspieler Artur Albrecht.
Damit möchte die Puppenbühne Rixdorf gleichzeitig auf ihren Geburtstag aufmerksam machen, der im Frühjahr gefeiert werden soll, wenn die Mandelblüten auf dem Böhmischen Platz blühen. „Vor genau 11 Jahren ist die Puppenbühne an den Böhmischen Platz gezogen“, erklärte Artur Albrecht. „Wir haben damals das Stück ‚Kaspars Ankunft’ gespielt.“ Und die Puppenspieler kamen mit ‚König Buschi’ und ‚Prinzessin Fränzi’ an den Böhmischen Platz. Inzwischen hat der König abgedankt und aus der Prinzessin ist ‚Königin Franziska die erste’ geworden.
Die Puppenbühne von damals wurde inzwischen erweitert und spielt nun seit zwei Jahren als „Hotel Rixdorf“ auch ein Programm für Erwachsene. In der „Republik Rixdorf“ stehen so viele Akteure auf der Bühne wie noch nie. 14 Darsteller haben sich rund um Artur Albrecht versammelt, die das Stück vorbereiten.
Es geht um ganz aktuelle Probleme wie Mieterhöhungen und Vertreibung aus dem Wohngebiet. „Es geht um eine Hausgemeinschaft, die erfahren hat, dass ihr Haus verkauft werden soll“, erklärt Albrecht. „Eine reiche alte Dame hat das Haus gekauft.“ Sie will einen persönlichen Rachefeldzug gegen einen Mann führen, der sie vor einem halben Jahrhundert verlassen hat und dessen Nähe sie nach 50 Jahren wieder sucht.
„Es geht um Käuflichkeit, um Korruption und falsche Solidarität“, erläutert Albrecht. Die übrigen Mieter im Haus haben eigentlich nichts zu befürchten, die alte Dame will sich nur an dem einen Mieter rächen. Das wissen aber alle anderen beteiligten Personen nicht. „Ich versuche immer aktuelle Situationen aufzugreifen“, erklärt Albrecht. „Wir wollen mit dem Theaterstück menschliche Schicksale in den Mittelpunkt stellen.“
In dem Haus leben verschiedene Charaktere. Es gibt den Pfarrer, den Anarchisten, den allwissenden Professor und schließlich den mächtigen Hausmeister. Auch ein Neonazi und ein Flüchtling aus Kolumbien leben in dem Haus. „Es wird ein Streifzug durch die Geschichte und die Gegenwart von Neukölln sein“, sagt Albrecht. Und er lässt die Frage offen, ob es einen Blick in die Zukunft geben wird. Er denkt aber schon über eine Fortsetzung nach.
Doch zunächst gibt es am Sonntag, 11. Februar, um 16 Uhr den Faschingsspaß für die ganze Familie mit „Kasper und das Humba, Humba, Täterä“.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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