Wooden Cloud – Wolke aus Holz, Architektur der Wünsche

Wooden Cloud am Richardplatz
4Bilder

Neukölln, 20.7.2017

Zwischen den Bäumen des Richardplatzes hängt, einer überdimensionalen Hängematte gleich, eine fragile Konstruktion aus tausenden Holzlatten. Auf jeder ist ein Wunsch zu lesen: Frieden, Toleranz, Gesundheit, „Weisheit für die Menschen dieser Welt, besonders Politiker“, aber auch, dass England nochmal Fußball-Weltmeister werden möge. Seit dem Kulturfest „48 Stunden Neukölln“ vor vier Wochen hat der Saarbrücker Künstler Martin Steinert daran gearbeitet: Besucher der Aktion haben ihre Wünsche auf die Latten geschrieben, und Martin Steinert hat sie dann in die Wolke aus Holz eingefügt.

Für die feierliche Vernissage des Kunstwerks am heutigen Donnerstag sind auf dem Richardpatz Stehtische, ein Ausschank, eine Diskothek und eine Bühne aufgebaut. Es moderiert der Dienstvorsteher der Landesvertretung Saarland, die das Projekt unterstützt. Der Stadtrat für Kultur in Neukölln, Herr Rämer sagt, die Idee war, etwas zum Mitmachen anzubieten. Das Projekt habe drei Stützen: 1. die Skulpturen mit den Wünschen, 2. das Buch, in dem der Fotograf André Mailänder für jede Station den Entstehungsprozess und die Wünsche dokumentiert (in Saarbrücken hat er jede Leiste fotografiert) und 3. ein Dokumentarfilm über das gesamte Projekt. Für temporäre Kunst im öffentlichen Raum, so Rämer, sei zweierlei anzumerken: Temporäre Kunst muss nicht erhalten bleiben, d.h. sie kostet kein Geld für den Unterhalt. Und temporäre Kunst gibt immer wieder neue Anregungen, das macht ihren besonderen Reiz aus.
Zum Schluss hat der Künstler das Wort. Dies ist die dritte Station eines auf Serie angelegten Projektes, das vom Mitmachen der Besucher lebt. Den Ort hat er nicht zufällig gewählt: Der Richardplatz ist sozusagen das Wohnzimmer der Anwohner. Das Projekt drückt die gesellschaftliche Befindlichkeit am jeweiligen Ort der Aktion aus. In der Mehrzahl sind es soziale Wünsche, Reichtum ist nicht am dringlichsten für die Schreiber. Die erste Station des Projekts war die Saarbrücker Johanneskirche. An der zweiten Station, in Petersburg, haben die Leute haben auf die bereits fertige Skulptur geschrieben. Hier in Neukölln haben die Leute auf die unverbauten Latten geschrieben; manche haben sich später sogar auf die Schultern anderer gestellt und bereits eingefügte Hölzer beschriftet. Weitere Stationen sind geplant: Paris, Amsterdam, …
Die saarländische Landesvertretung lud dann zu Wein alkoholfreiem (!) Bier und alkoholfreien Brezeln ein. Die Wooden Cloud wird wohl noch ein paar Tage hängen.

Autor:

Silvia Kortmann aus Lankwitz

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