Ehepaar lernte sich auf Strohballenfest kennen
Es war der 8. September 2012, als eine blonde Frau mit langen Haaren mit ihrem Team "Neuköllner Muschelschubser" vor einem riesigen Strohballen auf dem Richardplatz zum Start bereitstand. Die ursprünglich aus Bremen stammende Fachjournalistin und ihr Plattdeutsch sprechender Verein wollten den Wettkampf nutzen, um sich im Bezirk bekannter zu machen. "Plötzlich war ich aber sehr nervös. Das lag an dem Mann, der uns den Strohballen übergab", erinnert sich Kena Hüsers heute. Der Mann, der sie nervös machte, hieß Norbert, war ehrenamtlicher Helfer auf dem Fest und fungierte dort als Strohballenmanager. Zu ihrer Verwunderung antwortete er auf den Plattdeutsch formulierten Dank des Mannschaftskapitäns ebenfalls auf Plattdeutsch. "Da wusste ich, dass er auch ein Nordlicht ist und vor allem, wie ich es anstellen soll, ihn anzusprechen", erzählt Kena Hüsers.
Unter dem Vorwand, der Verein suche noch Mitglieder, gab ihm die 44-jährige Fachjournalistin ihre Karte und erhielt seine E-Mail-Adresse. "Schon am nächsten Morgen hatte ich eine Nachricht von Kena", erzählt Norbert Hüsers. Drei Wochen später traf sich der aus Hamburg stammende 50-Jährige das erste Mal mit der Frau vom Strohballenfest und verliebte sich ebenso. "Wir redeten bis 3 Uhr morgens", erzählt er. Eine weitere Woche danach sprach das Paar schon das erste Mal von Heirat, nach acht Monaten zogen sie zusammen in ihre Wohnung in der Emser Straße. Im Juni dieses Jahres gaben sich die beiden schließlich das Ja-Wort.
Geheiratet wurde in einer Mühle im norddeutschen Meppen, eine zweite Hochzeitsparty für Freunde gab das Paar danach im Brauhaus Rixdorf. Auf dem diesjährigen Strohballenfest werden Kena und Norbert Hüsers erneut dabei sein: Sie mit den Neuköllner Muschelschubsern, er als Strohballenmanager. "Wir gehen immer wieder gern an diesen Ort, an dem wir uns kennengelernt haben", sagt Kena Hüsers. Und ihr Mann fügt hinzu: "Man lernt dort immer nette Leute kennen und mein Job als Strohballenmanager macht mir wirklich Spaß."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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