Hingeschaut und gehandelt
Malak und Emine haben einen kleinen Jungen in Sicherheit gebracht

Malak (links) und Emine hatten zur Ehrung ihre Mütter und auch ihre jüngeren Geschwister mitgebracht. Die beiden 13-Jährigen sind seit ihrer frühen Kindheit enge Freudinnen. | Foto: Susanne Schilp
  • Malak (links) und Emine hatten zur Ehrung ihre Mütter und auch ihre jüngeren Geschwister mitgebracht. Die beiden 13-Jährigen sind seit ihrer frühen Kindheit enge Freudinnen.
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Zwei Mädchen aus der High-Deck-Siedlung haben Geistesgegenwart und Courage bewiesen: Sie entdeckten am 1. März einen Dreijährigen, der alleine auf der Straße unterwegs war, und brachten ihn in Sicherheit. Dafür bedankte sich jetzt Bürgermeister Martin Hikel (SPD) bei den beiden.

Die 13-jährigen Freundinnen Malak und Emine waren zusammen joggen, als sie an der Ecke Sonnenallee einen kleinen Jungen erblickten, der aus einem parkenden Auto kletterte und dann auf der Fahrbahn umherlief. Sie überlegten, dass er zur nächstgelegenen Kita „Highdechsen“ gehören könnte und brachten ihn dorthin. Doch das war nicht der Fall, deshalb verständigte die Leiterin die Polizei.

Die fand schnell heraus, dass der Knirps über den hohen Zaun einer Kita an der Hänselstraße geklettert war, wo bereits fieberhaft nach ihm gesucht wurde. Es handelte sich um den kleinen, gehörlosen Abdulhamid. Was es mit dem Auto auf sich hatte, kann die Polizei nur vermuten. Wahrscheinlich hatte der Junge mehrere Türen von Autos ausprobiert und eine offen vorgefunden. Auch in dieser Hinsicht reagierten Malak und Emine klug. Sie hatten das Nummernschild fotografiert, sodass die Polizei sofort Kontakt mit der Halterin aufnehmen konnte.

„Ihr wart achtsam, habt geholfen und vielleicht ein Leben gerettet. Ihr seid tolle Vorbilder“, sagte Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel. Als kleine Anerkennung übergab er den Mädchen Trinkflaschen mit dem Neuköllner Wappen und Gutscheine, für die sie sich etwas Schönes kaufen können.

Der Leiter der Polizeidirektion 54, Peter Diebel, überreichte den beiden eine schriftliche Danksagung, ein kleines Geschenk – und seine Visitenkarte. „Ihr könnt mich jederzeit anrufen, dann mache ich eine Führung mit euch und zeige euch, wie die Polizei arbeitet“, sagte er. Vielleicht könne er sie ja sogar für den Beruf interessieren. Menschen wie sie, die in einem schwierigen Kiez wie der High-Deck-Siedlung aufgewachsen seien, brauche die Polizei dringend. Bürgermeister Hikel ergänzte, dass auch Praktika im Bezirksamt möglich seien.

Bleibt abzuwarten, wie sich die Mädchen beruflich orientieren. Malaks Lieblingsfächer sind Sport und Mathematik, Emine mag Biologie und besucht eine Fußballklasse.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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