Würdigung für zwei getötete Polizisten
Bezirk benennt Teile der Kopf- und Morusstraße nach Uwe Lieschied und Roland Krüger um

An der Ecke Morus- und Kopfstraße wird eines der neuen Straßenschilder enthüllt. | Foto: Schilp
5Bilder
  • An der Ecke Morus- und Kopfstraße wird eines der neuen Straßenschilder enthüllt.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

„Wir wollen Uwe Lieschied und Roland Krüger ehren und sie zum Teil unserer Stadtbiografie machen“, sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am 27. Februar. An diesem Tag wurden Teile der Kopf- und der Morusstraße nach den zwei Polizisten benannt, die während ihres Dienstes in Neukölln erschossen wurden.

Zu der Zeremonie waren Familienangehörige, viele Polizisten, Lokalpolitiker und andere Menschen gekommen, um sich an die getöteten Beamten zu erinnern. Der Innensenator dankte dem Bezirk dafür, dass er mit den Straßenbenennungen ein Zeichen der Anerkennung und Solidarität gesetzt habe.

Norbert Cioma, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei sagte: „Keiner von uns wird den 23. April 2003 und den 21. März 2006 jemals vergessen. An diesen Tagen sind mit Roland ,Bulette‘ Krüger und Uwe Lieschied zwei hervorragende Kollegen von uns gegangen. Die Morde an den beiden haben uns vor Augen geführt, wie verletzlich auch wir sind und wie schnell ein Einsatz Leben fordern kann – eine Warnung für uns alle.“

Roland Krüger war Mitglied eines Sondereinsatzkommandos. Er wollte nach einer Messerstecherei den führenden Kopf eines arabischen Clans festnehmen. Als er gemeinsam mit seinen Kollegen dessen Wohnung an der Kienitzer Straße stürmte, eröffnete der Mann sofort das Feuer. Eine Kugel traf den 37-Jährigen unterhalb der Augen und drang in seinen Kopf ein.

Aus dem Alltag gerissen

Uwe Lieschied war in zivil unterwegs, als er an der Hasenheide zwei Handtaschenräuber verfolgte. Als er die Männer aufforderte, stehen zu bleiben, drehte sich einer der beiden um und schoss achtmal auf den 42-jährigen Polizisten.

Der Antrag, Straßen nach den beiden Polizisten zu benennen, stammt ursprünglich von der CDU. Die Mitglieder der anderen Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung stimmten mehrheitlich zu. Das Bezirksamt entschloss sich, ein Teilstück der Kopfstraße – zwischen Morusstraße und Lessinghöhe – nach Roland Krüger zu benennen. Uwe Lieschied ist Namensgeber für einen Abschnitt der bisherigen Morusstraße – zwischen Rollberg- und Werbellinstraße.

Ebenso wie Andreas Geisel dankte Polizeipräsidentin Barbara Slowik dem Bezirk für die Ehrung der beiden Polizisten. Für die Kollegen seien sie bis heute unvergessen. Jedes Jahr an ihren Todestagen würde ihrer gedacht. Und nicht nur dann. Als Unbekannte vor einem Jahr die Gräber der Getöteten auf dem Parkfriedhof Neukölln schändeten, waren sofort Polizisten vor Ort, die sie wieder in Ordnung brachten und neu bepflanzten.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

30 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 89× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 42× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 453× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.053× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.