Bezirksamt stellt 20 neue Mitarbeiter ein
Neukölln. Schon vor den Öffnungszeiten bilden sich vor den vier Neuköllner Bürgerämtern täglich lange Warteschlangen. Das soll sich mit der Aufstockung des Personals bald ändern.
Die Überlastung aller Berliner Bürgerämter führte dazu, dass inzwischen nur noch Neukölln als einziger Bezirk „Spontankunden“ bedient, die zuvor keinen Termin online oder über das Bürgertelefon 115 vereinbart haben. Das wiederum sorgte für Unzufriedenheit, nicht nur bei den Kunden. Denn nach Angaben von Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) standen den 107 000 Kunden, die allein zwischen Januar und Juni in Neukölln bedient werden mussten, weniger als 60 Mitarbeiter gegenüber.
„Seit längerer Zeit haben wir eine sehr unbefriedigende Situation in allen vier Bürgerämtern“, räumt Thomas Blesing (SPD), Stadtrat für Bauen, Natur und Bürgerdienste, ein. Neukölln beschäftige zwar das meiste Personal an seinen insgesamt vier festen und zwei mobilen Standorten, habe aber gleichzeitig viele Kunden, die aus anderen Bezirken ohne Termin kämen. Online werden in Neukölln nur begrenzt Termine vergeben. „Das war eine politische Entscheidung, da viele Bewohner hier nicht in der Lage sind, Termine online zu buchen“, erklärt Giffey. Wer rechtzeitig online gebucht habe, sage dagegen oft nicht ab, wenn er nicht kommen kann.
Entspannung ist dennoch in Sicht, durch die Einstellung 20 neuer Mitarbeiter. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin begrüßte der Stadtrat am 27. Juni im Rathaus einen Großteil seiner neuen Mitarbeiter, die teils schon seit Monaten die Bürgerämter und das Wohnungsamt verstärken. Sieben von ihnen befinden sich derzeit noch im letzten Teil ihrer Ausbildung und werden zum 1. September als Sachbearbeiter eingestellt. Giffey und Blesing versprechen sich dadurch eine Verbesserung und hoffen auf Nachahmer: „Auch andere Bezirke bekommen mehr Stellen vom Senat zugewiesen“, so Giffey. Ein spürbarer Effekt mache sich, sofern auch andere Bezirke nachziehen, bis zum Jahresende in ganz Berlin bemerkbar. Giffey: „Bis dahin, so hoffen wir, wird es nur noch Wartezeiten von etwa zwei Wochen für einen Termin geben und keine langen Schlangen mehr vor den Bürgerämtern. Ziel ist es, dass die Mitarbeiter das Aufkommen verkraften und die Kunden zufrieden sind.“ SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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