Polizistengräber erneut verwüstet
CDU-Politiker Liecke spricht von möglichen Zusammenhang mit Demo-Verbot

In der Nacht zum 9. April sind erneut die Gräber von den im Dienst getöteten Polizisten Roland Krüger und Uwe Lieschied auf dem Parkfriedhof in Britz geschändet worden. Falko Liecke, CDU-Kreisvorsitzender und Neuköllner Gesundheitsstadtrat, vorortet die Täter klar in der linken Szene.

Beide Polizisten wurden von Kriminellen erschossen, Krüger im Jahr 2003, Uwe Lieschied 2006. Bereits vor einem Jahr verwüsteten Unbekannte ihre letzten Ruhestätten. Auch dieses Mal wurden wieder Hakenkreuze geschmiert, Pflanzen herausgerissen und ein Grabstein umgeworfen.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) sagte: „Ich empfinde tiefe Scham.“ Erst Ende Februar sei er dabei gewesen, als zwei Straßen in Neukölln zu Ehren der Polizisten benannt wurden. „Was ich damals gesagt habe, gilt heute umso mehr: Sie sind Teil unserer Stadt. Und sie werden es bleiben“, so der Senator.

„Angriff auf alle Polizisten“

Der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner sprach von einer „widerwärtigen Tat, die an Niedertracht kaum zu überbieten ist“. Sie sei ein Angriff auf alle Polizisten in Berlin. Falko Liecke sagte, er sei in Gedanken in erster Linie bei den Angehörigen und Kollegen. Sie müssten jedes Mal wieder einen großen Schmerz durchleben.

Er bezeichnete es als „absolute Schande“, dass die Gräber „immer wieder als Hassobjekt der linken Szene herhalten müssen“. Offen sei noch, ob es einen Zusammenhang mit der Wut über die Absage einer Demonstration gegen die geplante Räumung der Kiezkneipe Syndikat an der Weisestraße gebe.

„Welche linke Person geht Hakenkreuze sprühen?“

Das Demoverbot sei den Organisatoren nur wenige Stunden vor dem Anschlag zugestellt worden. Einer der Akteure, das Friedel54-Kollektiv, habe für die Absage in erster Linie das Neuköllner Gesundheitsamt und damit ihn als zuständigen Stadtrat verantwortlich gemacht und falsche Behauptungen verbreitet, so Liecke.

„Es ist total absurd, diese Schändung mit uns oder den Sympathisanten des Syndikats in Verbindung zu bringen“, kontert Matthias Sander, Sprecher von Friedel 54. „Welche linke Person geht nachts auf Friedhöfen Hakenkreuze sprühen? Wer ist so sauer über eine verbotene Demo, dass er versucht es der Behörde durch die Schändung zweier Grabsteine von toten Polizisten heimzuzahlen?“ Er wirft der CDU Stimmungsmache, Diffamierung und das Schüren von Verschwörungstheorien vor.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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