Sich fügen, heißt lügen
Gespräch über den Nazi-Gegner Erich Mühsam in der Galerie Olga Benario

Erich Mühsam um 1930 im Garten seines Wohnhauses in der Dörchläuchtingstraße 48. | Foto:  pv
  • Erich Mühsam um 1930 im Garten seines Wohnhauses in der Dörchläuchtingstraße 48.
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Erich Mühsam – Kämpfer auf verlorenem Posten? Um dieses Thema geht es am Dienstag, 28. Februar, in der Galerie Olga Benario, Richardstraße 104. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Zu den Gastgebern gehört auch die Anwohnerinitiative „Hufeisern gegen Rechts“.

Die Initiative erinnert jedes Jahr an den Dichter, Anarchisten und Antifaschisten, der in der Britzer Hufeisensiedlung wohnte. Am 28. Januar 1933 in den frühen Morgenstunden, die Rauchschwaden des Reichstagsbrands hatten sich noch nicht verzogen, rollte schon die Verhaftungswelle gegen Nazi-Gegner. Mühsam war einer der ersten, der abgeholt wurde. Er stand auf der Feindesliste der Braunen ganz oben. „Das rote Judenaas muss krepieren!“, hatte Goebbels schon 1931 seinen SA-Leuten zugerufen.

Nahezu sein ganzes Leben hat Erich Mühsam gegen Bevormundung und Zwang, gegen Krieg und jegliche staatliche Gewalt gekämpft, mit der Feder und auf der Straße. Sein Ziel war „die Freiheit jedes einzelnen durch die allgemeine Freiheit“. Auch in der Haft ist er bis zu seiner Ermordung 1934 seiner Richtschnur treu geblieben: „Sich fügen heißt lügen.“

Noch heute gilt Erich Mühsam vielen als Verkörperung des Antifaschismus. Worin liegt noch heute die Faszination? Welche Beweggründe haben den Kämpfer auch in schier aussichtslosen Situationen angetrieben? Darüber soll in der Galerie Olga Benario diskutiert werden. Mit dabei sind der Mühsam-Biograf Chris Hirte und die Musikerin Isabel Neuenfeldt. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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