Jan-Christopher Rämer will das Amt von Franziska Giffey übernehmen
Obwohl der 34-Jährige seit kurzem in Friedrichshain lebt, ist er waschechter Neuköllner: Er ist in Britz aufgewachsen, hat sein Abitur an der Fritz-Karsen-Schule gemacht und spielt seit 25 Jahren Eishockey beim Olympischen Sportclub Berlin, der im Eisstadion an der Oderstraße trainiert.
Nach dem Zivildienst in Pforzheim und dem Studium der Geografie und Politik in Göttingen und Potsdam zog es ihn 2004 sofort wieder zurück nach Neukölln. Dort trat er als 23-Jähriger in die SPD ein. "Man kann in der Politik nie in allen Fragen einer Meinung sein, aber mit dieser Partei habe ich die größte Schnittmenge", sagt Rämer, der derzeit noch hauptberuflich als Referent im Bundesbauministerium beschäftigt ist.
Schon kurz nach seinem Eintritt bei den Neuköllner Jusos wurde Rämer in den Kreisvorstand der Partei gewählt, 2006 wurde er in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) als Bürgerdeputierter (beratender Bürger) aktiv. Gleichzeitig engagierte er sich als Sprecher des Quartiersrates beim Quartiersmanagement Körnerpark.Dort lernte er Franziska Giffey kennen, die damals noch Europabeauftragte des Bezirks war. "Was uns beide verbindet, ist die Tatsache, dass wir die Dinge anpacken und dass wir den Antrieb haben, etwas zu gestalten. Dabei sind wir uns für nichts zu schade", sagt der Stadtratskandidat. Mitgestalten wollte der stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD und Vorsitzende in Gropiusstadt im Jahr 2011 auch die Landespolitik. Deshalb kandidierte er für das Abgeordnetenhaus im - seit Jahren tiefschwarzen - Vogel- und Blumenviertel und verlor ganz knapp gegen seinen Herausforderer Falko Liecke (CDU). Durch die Wahl erhielt Rämer dennoch einen Sitz in der BVV. Dort arbeitet er als Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss mit und ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Grünflächen, Natur und Umweltschutz.
Für den Fall, dass er am 15. April von den Verordneten zum Stadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport gewählt werden, hat er bereits klare Prioritäten festgelegt: Ausbau von Ganztagsschulen, verpflichtender Sprachunterricht vor der Einschulung und konsequente Durchsetzung der Schulpflicht. Viel liegt ihm daran, die Zahl der Schulabbrecher - es sind jährlich 14 Prozent im Bezirk - zu senken. Auch die fristgerechte Umsetzung bereits geplanter Bauvorhaben und der Ausbau barrierefreier Schulen sind ihm wichtig.
Jan-Christopher Rämer will den Weg weitergehen, den schon seine Vorgänger von der SPD beschritten haben: "Der Bezirk hat in den letzten Jahren die Weichen in die richtige Richtung gestellt. Ich übernehme ich ein gut bestelltes Feld."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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