Offen, bunt und vielfältig: Festival will Zeichen gegen rechte Gewalt setzen
Neukölln. Das Motto lautet „Offenes Neukölln“: Ein buntes Festival für Vielfalt und gegen Ausgrenzung wird vom 14. bis 16. Juli gefeiert. Mit dabei sind mehr als 80 Initiativen, Organisationen, Vereine, Geschäfte und Kneipen.
Der Veranstaltungsplan ist prallvoll und die Palette breit. Sie reicht von Ausstellungseröffnungen bis zu politischen Diskussionen, vom Frühstück bis zur Filmvorführung, von einer „postkolonialen Fahrradtour“ bis zu Fußball- und Tischtennisturnieren. Es gibt Veranstaltungen in Rudow, am Hermannplatz, am Landwehrkanal, in der Hufeisensiedlung und an vielen anderen Orten. Organisator ist das „Bündnis Neukölln“, ein Zusammenschluss von Privatpersonen, Vereinen, Initiativen, Gewerkschaften, Parteien und Religionsgemeinschaften.
Eröffnet wird das Festival am Freitag, 14. Juli, um 18 Uhr vor dem Rathaus Neukölln. Dort werden auch an allen drei Tagen bis um 19 Uhr Stände zu finden sein, an denen es Informationen über das vielfältige Programm gibt. Sebastian Engelhardt, Sprecher des Bündnisses Neukölln, ist begeistert: „Als wir im Januar mit der Planung begonnen haben, haben wir selbst in unseren kühnsten Träumen nicht mit so viel Zuspruch aus den Kiezen gerechnet.“
Anlass für das Festival seien die Anschläge, die sich seit einem Jahr in Neukölln häufen: Etliche Autos von politisch oder gewerkschaftlich Engagierten haben gebrannt. Ein Beispiel von vielen: Die Schaufensterscheibe von Heinz Ostermanns Buchhandlung „Leporello“ in Rudow wurde demoliert, später auch sein Wagen abgefackelt. Hakenkreuzschmierereien räumten jeden Zweifel an der Gesinnung der Täter aus. Zuvor hatte sich Ostermann gemeinsam mit anderen Neuköllner Buchhändlern gegen Rechtspopulismus starkgemacht. „Wir wollen uns das nicht bieten lassen und zeigen, dass Neukölln zusammenhält. Unser Bezirk ist kein Ort des Hasses, sondern gemeinsamer Lebensraum für Menschen aus mehr als 150 Ländern. Wir wollen ihn so feiern, wie er ist: offen und vielfältig“, sagt Engelhardt.
Das ständig aktualisierte Festival-Programm kann online unter www.offenes-neukoelln.de/programm und auf facebook.com/buendnisneukoelln abgerufen werden. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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