Ein Umdenken ist notwendig
SPD fordert: Quartiersmanagements müssen bleiben
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat beschlossen, bis zum Jahresende 2020 zahlreiche Quartiersmanagements (QM) zu beenden.
Das betrifft im Bezirk Neukölln auch die beiden QMs in der Gropiusstadt und in der Schillerpromenade. Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung reagiert mit Unverständnis auf den Beschluss. Die Fraktionsvorsitzende Mirjam Blumenthal betont in einer Erklärung: „Arbeitslosigkeit, Kinderarmut und steigende Mieten sind besorgniserregende Realität in der Gropiusstadt.“ Dort leben mehr als 50 Prozent der Menschen von Hartz IV.
Allein das sei schon ein Grund, das QM weiterzuführen. Jedes zweite Kind kommt mit Sprachdefiziten in die Schule. Blumenthal setzt sich für eine Fortsetzung des Quartiersmanagements ein, weil nur so soziale Spannungen im Kiez abfedert werden können.
Die erfolgreichen Projekte vor Ort müssten weitergeführt werden. Gerade in der Gropiusstadt sei eine wichtige Zusammenarbeit der lokalen Vereine und Ehrenamtlichen geschaffen worden. Sie sind ein unverzichtbares Jugend- und Bildungsangebot für rund 25 000 Menschen.
Die SPD-Fraktion unterstützt die Forderung des Quartiersrats Gropiusstadt, das QM beizubehalten und fordert vom Senat, die Mittel zur Finanzierung für die Projekte weiter bereitzustellen. Ein Stadtteilbüro müsse als Ankerzentrum eingerichtet werden. Die SPD Neukölln fordert Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen (Die Linke), dazu auf, ihre Entscheidung zurückzunehmen.
Auch das Quartiersmanagementgebiet Schillerpromenade soll nach 20 Jahren nicht mehr durch den Senat finanziert werden. Dazu gehören die Bürgerbeteiligung, die Vernetzung und die Nachbarschaftstreffs. Allerdings besteht die Hoffnung, dass die Arbeit ab 2021 wieder regulär durch den Bezirk Neukölln betreut wird. Die Einwohner sind aufgerufen über einen Aktionsplan zu diskutieren. Bis Ende des Jahres können sie ihre Ideen und Vorschläge einbringen.
Der Quartiersrat wird sich mit den Vorschlägen beschäftigen und gemeinsam mit den Bewohnern und Akteuren neue Projekte entwickeln. Die Bewohner können sich auch im Internet mit ihren Vorschlägen beteiligen auf www.schillerpromenade-quartier.de.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.