Verfolgt und ermordet: Weitere Stolpersteine werden verlegt

Neukölln. Stolpersteine für Neukölln: Am 15. November verlegt der Künstler Gunter Demnig neun neue Tafeln. Sie erinnern an jüdische Menschen, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.

Die Stolpersteine werden vor den ehemaligen Wohnhäusern ins Pflaster des Trottoirs eingelassen. Um 10.30 Uhr geht es an der Emser Straße 109 los: Hier lebten Erna, Margot und Willy Pese. Am 27. November 1941 wurden sie nach Riga deportiert und dort drei Tage später bei einer Massenhinrichtung erschossen.

Um 11Uhr ist Gunter Demnig an der Karl-Marx-Straße 16–18. Hier verlegt er drei Stolpersteine für Simon Luft und seine Kinder Felicitas und Wolfgang. Simon Luft wurde im November 1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet. Tochter und Sohn hatten es zuvor geschafft, mit einem „Kindertransport“ in die Niederlande zu entkommen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Mai 1940 wurden sie nach Auschwitz deportiert. Wolfgang wurde vier Jahre später ermordet, Felicitas erlebte am 27. Januar 1945 die Befreiung durch die Rote Armee. Aber nur einen Monat später starb sie an den Folgen der KZ-Haft und den unmenschlichen Bedingungen, die in Auschwitz herrschten.

Am Kottbusser Damm 77 wird um 11.20 Uhr ein Stolperstein für Paul Leske eingesetzt. Er musste dasselbe Martyrium erleiden wie Familie Pese. Am selben Tag wie sie wurde er nach Riga gebracht und dort erschossen.

Zwei weitere Stolpersteine verlegt Gunter Demnig um 11.30 Uhr an der Sanderstraße 23. Sie erinnern an Hedwig und Emil Wolff. Sie wurden am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.

In Neukölln gibt es derzeit 195 Stolpersteine, jeder Bürger kann einen weiteren stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung. Ansprechpartner ist das Museum Neukölln. Es begleitet die Recherchen und koordiniert die Verlegeorte und Termine. Kontakt unter stolpersteine@museumneukoelln.de,  627 27 77 20. Weitere Infos auf www.stolpersteineberlin.de. sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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