Vorhaben im Bereich Jugend und Gesundheit: Stadtrat Falko Liecke informiert
Falko Liecke (CDU) ist mit fast neun Jahren Amtszeit der dienstälteste Stadtrat im Bezirksamt. Verantwortlich ist er für die Ressorts Jugend und Gesundheit. Kürzlich informierte er über seine Arbeitsschwerpunkte in diesem Jahr.
Dauerbrenner sind die fehlenden Kita-Plätze. Bis 2021 müssten 3000 geschaffen werden, um alle Kinder zu versorgen, so Liecke. Drei Einrichtungen mit insgesamt 250 Plätzen seien im Bau und können voraussichtlich in diesem Jahr in Betrieb gehen. Für vier Flächen in Britz, Buckow und Rudow laufen Träger-Interessenbekundungsverfahren. Dort könnten 410 Plätze entstehen. Im Herbst wolle die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einen modularen Bau in Britz für 150 Kinder beginnen, der nächstes Jahr bezugsfertig sein soll.
Eine „AG Kita-Plätze“ habe ihre Arbeit im Bezirk aufgenommen, um weitere mögliche Standorte zu finden. Drückendes Problem sei aber weiterhin der Fachkräftemangel. Wegen der schlechten Bezahlung gebe es zu wenig Erzieher, auch mangele es an Personal für die Sprachförderung.
Im vergangenen Jahr wurde das Gesetz für Unterhaltsvorschuss geändert. Alleinerziehende können nun für ihre Kinder bis zum 18. Lebensjahr Geld bekommen, vorher war die Bezugsdauer auf sechs Jahre begrenzt. Die logische Folge: eine Antragsflut und lange Wartezeiten. „Früher gab es jährlich 1100 Anträge, jetzt sind innerhalb von vier Monaten 4500 eingegangen“, teilt Liecke mit. 23 neue Mitarbeiter würden gebraucht, sechs konnten bisher eingestellt werden. In diesem Jahr kämen zehn weitere hinzu. „Die Stellenbewilligung von Seiten der Senatsfinanzverwaltung läuft schleppend“, kritisiert der Stadtrat.
In Jugendeinrichtungen werden ab 2018 mehr als 13 Millionen Euro investiert. Das unterversorgte Buckow bekommt ein Stadtteilzentrum mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit. Dafür wird die Alte Schule im Dorfkern saniert, außerdem ist ein Neubau auf dem Grundstück geplant.
Weitere Vorhaben: Das Hauptgebäude des Kinderclubhauses Dammweg 241 wird auf Vordermann gebracht, für den Jugendclub am Neudecker Weg 80 ist ein Ersatzneubau vorgesehen. Eine Teilsanierung steht bei der „Wilden Hütte“ am Wildhüterweg 2 an, ebenso beim Mädchenzentrum „Szenenwechsel“, Donaustraße 88.
Auch die Kinderwelt am Feld, Oderstraße 174, kann sich über eine Gebäudesanierung freuen, eine vernünftige Zufahrt und Wegebeleuchtung. Schließlich wird sich die Remise des Jugendclubs Feuerwache, Hannemannstraße 74, in eine Kreativwerkstatt verwandeln.
Weiterhin ein Problem bleibt der Drogenkonsum im öffentlichen Raum. Wie mehrfach berichtet, fordert Liecke eine „Sonderkommission Opium“ und einen verstärkten Einsatz von Beratungs- und Konsummobilen. Die Pläne von Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) lehnt er ab: Sie will einen festen Raum einrichten, in dem Drogen gespritzt werden können. Mehr darüber erfahren Sie in einer unserer nächsten Ausgaben.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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