Aktivisten wollen Rodungen für die A100 verhindern
Nachdem das Bundesverwaltungsgericht den Weiterbau der A 100 nicht gestoppt hat, rechnete wohl kaum jemand mit weiteren Protesten. Umso größer war die Überraschung, als Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood und andere Protestler am 3. Januar ihre Aktion bekannt gaben. Sie zogen eine Plattform in die Krone einer Pappel und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift "Gutes Klima - Soziale Stadt - Stop A 100". Der Baum steht auf dem Grundstück eines Privateigentümers an der Neuköllnischen Allee nahe der Grenzallee und befindet sich auf der geplanten Trasse vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park. Neben dem Baum haben die Aktivisten Infostand errichtet. Der Protest ist auf unbestimmte Zeit vorgesehen, zumindest aber bis Ende Februar. Danach dürfen aufgrund des Bundesnaturschutzgesetzes bis Oktober keine Rodungen vorgenommen werden. "Wir hoffen, die hier geplanten Baumfällungen noch verhindern zu können und damit den ersten symbolischen Spatenstich", erklärt Tobias Trommer, Koordinator des "Aktionsbündnis A 100 stoppen". Nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung soll es hier im März bauvorbereitende Maßnahmen geben. Zuvor müssten aber mehrere Grundstücke, die sich im Gebiet der Trasse befinden, in den Besitz des Landes gebracht werden. Das Geld liegt bereit, der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den ersten Teil der etwa 470 Millionen Euro für das Projekt freigegeben. Etwa 20 Millionen Euro, zum Teil aus Landesmitteln, sind bisher in Planungen und Grundstücksentschädigungen geflossen. Aus Sicht der Aktivisten Geld, das man sparen könnte: "Die Verkehrsbelastung wird in Treptow durch den Weiterbau der A 100 eher noch ansteigen und in Neukölln keine messbare Entlastung bringen", so Trommer. Baustadtrat Thomas Blesing (SPD) ist aber überzeugt: "Der Weiterbau bietet nur Vorteile und wird eine große Entlastung für die Neuköllner Straßen mit sich bringen."
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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