Am 7. Juni wurden im Bezirk neue Stolpersteine verlegt
Die erste Verlegung am 7. Juni in der Biebricher Straße 6 fand auf Initiative der Evangelischen Schule Neukölln statt und wurde von Schülern der fünften bis zehnten Klasse begleitet. Die Kollekte eines Gottesdiensts, der zuvor in der Aula stattfand, war für die Verlegung bestimmt. Den Anstoß zu der Aktion hatte der Schüler Jakob Rohrmann gegeben, der sich zuvor im Rahmen einer Prüfung mit dem Thema befasste. Drei Stolpersteine sollen an das Schicksal von drei Juden erinnern, die in der Nähe des Schulstandorts gewohnt haben: Rosalie Rahel Brühl, Lucie und Daniel Glassmann. Die beiden Frauen wurden in Minsk ermordet, der Mann in Riga.In der Friedelstraße wurden am Nachmittag noch sieben weitere Stolpersteine vom Bildhauer Gunter Demnig verlegt. Vor Hausnummer 47 tragen die Messingplatten, auf denen Geburtsjahr und Stichwörter zum weiteren Schicksal der Deportierten eingraviert sind, die Namen Simon, Rachel und Heinrich Adler. Simon und Rachels Sohn Heinrich wurde 1940 in einer "Euthanasieaktion" ermordet, sie selbst wurden am 3. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und umgebracht.
Vor Nummer 49 verlegte Demnig vier Stolpersteine für eine Familie: Ernst und Gertrud Heilfron sowie ihre beiden Töchter Ingeborg und Susanne wurden am 14. November 1941 nach Minsk deportiert und dort ermordet.
Die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteins, der von jedem gestiftet werden kann, kostet übrigens 120 Euro. Als Ansprechpartner für den Bezirk begleitet das Museum Neukölln die Recherchen zu den Opfern und koordiniert die Verlegeorte und Termine.
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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