Ballettkomödie "Platée" feiert Premiere
Fast 270 Jahre ist es her, seit die Wassernymphe Platée zum ersten Mal am französischen Hof mit Pauken und Trompeten Opfer einer Götter-Intrige wurde. In einer inszenierten Hochzeit missbrauchte Jupiter sie, um Juno von ihrer Eifersucht zu heilen. Eitel, hässlich und einfältig ist sie in der überarbeiteten und weiter gedeuteten Fassung der Neuköllner Oper jedoch nicht. Regisseur Robert Lehmeier und Komponist Jakob Vinje verpassten der Hauptfigur der damals noch unüblichen Komischen Oper einen erheblichen Wandel. In der modernen Version des Stücks wird Platée nicht mehr Opfer ihrer Selbstüberschätzung und Verblendung. Eher einem Transvestiten ähnelnd, leitet sie ihre Ansprüche an das Leben aus ihren Sehnsüchten ab und dem auch heutzutage virulenten Wunsch, größer zu sein, als der schnöde Alltag es erlaubt.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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