Bürgerinitiative will Bebauung des Tempelhofer Felds verhindern

"100 Prozent" - mit dem Symbol wollte die Bürgerinitiative für ihren Gesetzesentwurf vor dem Abgeordnetenhaus werben. | Foto: KT
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Neukölln. Mit einer Aktion vor dem Berliner Abgeordnetenhaus wollte die Bürgerinitiative "100 Prozent Tempelhofer Feld" am Sonntag ihre Forderung unterstreichen: das Tempelhofer Feld muss für alle nutzbar bleiben.

Das Symbol "100 Prozent" soll darauf aufmerksam machen, dass in dieser Woche wichtige Entscheidungen vom Senat erwartet werden. Die Bürgerinitiative hatte in sechs Wochen 33 382 Unterschriften gesammelt. "Damit haben die Berliner ein deutliches Zeichen gesetzt, damit das Tempelhofer Feld unbebaut bleibt", betonte Pressesprecher Julius Dahms. Am 31. Januar wurden die Unterschriften an den Senat übergeben. Nun wartet die Bürgerinitiative mit Spannung auf die Überprüfung der Unterschriftenlisten. "Wenn nur 20 000 Unterschriften gültig sind, dann müssen sich die Parteien im Berliner Abgeordnetenhaus mit unserem Gesetzentwurf beschäftigen" erklärte Dahms. Bei einer Plenarsitzung im Neuköllner Café Engels in der Herrfurthstraße waren vor einer Woche sowohl die Aktion vor dem Parlament als auch weitere Schritte beraten worden. Ziel der Bürgerinitiative ist es, dass die Berliner Volksvertreter ihren Gesetzesentwurf beschließen. "Damit würde viel Geld gespart", erklärte Dahms, "denn das bereits angekündigte Volksbegehren kostet sehr viel Geld." Das Tempelhofer Feld soll nicht bebaut werden und per Gesetz geschützt werden. "Deshalb haben wir am Sonntag auch diese Aktion vor dem Abgeordnetenhaus durchgeführt."

Wenn die Abgeordneten dem Gesetz nicht zustimmen, dann "kommen wir zur zweiten Phase - dem Volksbegehren", erklärte Dahms. Dafür muss die Bürgerinitiative dann 173 000 Unterschriften sammeln. Dahms ist sich nach dem ersten Erfolg sicher, dass die Berliner das Vorhaben der Bürgerinitiative unterstützten werden. Damit würde dann ein berlinweiter Volksentscheid über das Flugfeld möglich.

"Wir nehmen unser Feld selbst in die Hand", so lautet die Botschaft, die Julius Dahms vermitteln will. Das Flugfeld müsse als Landschaftsschutzgebiet erhalten werden und dürfe nicht zugebaut werden. "Die Berliner müssen an den Entscheidungen für die Zukunft der Stadt direkt beteiligt werden", fordert Dahms. Das Tempelhofer Flugfeld müsse für zukünftige Generationen als "gesicherter Ort der Geschichte, des innerstädtischen Klimas und er einzigartigen Naherholung für die Menschen dieser Region" erhalten bleiben.

Dahms forderte den Senat auf, schnell zu entscheiden, damit keine unnötigen Kosten durch Architekturwettbewerbe für die Landesbibliothek, für den Brückenschlag im Süden des Feldes und andere Bauvorbereitungen entstehen. Wenn der Gesetzentwurf der Bürgerinitiative nicht angenommen wird, soll zusammen mit den Bundestagswahlen im September ein Volksentscheid über die Zukunft des Tempelhofer Feldes entscheiden.

Weitere Infos zur Bürgerinitiative gibt es im Internet unter www.thf100.de. die Bürgerinitiative tagt öffentlich, der jeweilige Tagungsort wird im Internet veröffentlicht.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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